Mazu - chinesische Göttin der Seefahrt
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Alljährlich finden in den Küstenstädten Taiwans und Südchinas farbenprächtige Umzüge und Prozessionen zu Ehren der Seefahrergöttin Mazu statt. Zum tausendjährigen Jubiläum des Kultes im Jahre 1987 schuf der taiwanesische Künstler Lin Chih-Hsin eine Holzschnittfolge von 136 Metern Länge, die in 68 Einzelbildern den Prozessionszug zeigt. Die religiöse Welt der Taiwanesen und Chinesen verbindet mehrere Elemente zu einem Ganzen: den Glauben an im Himmel und auf Erden waltende Gottheiten, die Verehrung historischer Volkshelden und lokaler, oft legendärer Persönlichkeiten, ferner konfuzianisches, daoistisches und buddhistisches Gedankengut. In den Küstenregionen zählt Mazu, die Göttin der Seeleute, die sich im Lauf der Zeit zu einer allumfassenden Nothelferin entwickelte, zu den wichtigsten Gottheiten. Der 136 Meter lange kolorierte Holzschnitt Lins zu Ehren der Schutzpatronin thematisiert die tiefe Frömmigkeit der Taiwanesen und Chinesen gegenüber ihren Gottheiten. Religiöse Bräuche, charakteristische Merkmale der Frömmigkeit und Anbetung, die das Gute befördern und Übles zurückdrängen sollen, hält der Künstler eindrucksvoll fest und veranschaulicht so die Komponenten und Ursprünge dieser religiösen Welt. Detailreich und akribisch ausgearbeitet sind die an der Prozession teilnehmenden Gruppen aus verschiedenen Regionen, ihre charakteristischen Kostüme, ihre Ausrüstung sowie ihre Auftritte, bei denen sie die Göttin mit Darbietungen erfreuen und um Glück und Segen bitten. Nachfolgenden Generationen ist somit ein Bild geschenkt, das die Kenntnis der traditionellen Kultur und religiösen Sitten der einzelnen Regionen auf Taiwan und im südöstlichen China dokumentiert.