Die Einsamkeit des Grenzlandreiters
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Friedrich Schütze-Quest war in rund 60 Ländern unterwegs – auf allen Kontinenten; neben der Zeitfunk-Berichterstattung sind aus seinen oft monatelangen Recherchen überwiegend Hörfunk-Features für die ARD entstanden. Millionen Hörer kennen diese Reportagen. China, USA/Mexiko, Indien, Laos, Israel, Südafrika, Afghanistan, Australien, Russland, Südsee – Beiträge aus mehr las 60 Sendungen, ausgewählt unter dem Gesichtspunkt des Zeitnahen und Zeitlosen, liegen nun in gedruckter Form vor. Der Autor erzählt Geschichten, wie die des indischen Jungen, der von seinem Vater zu grotesken Turnübungen gezwungen wird. Am Ende seiner „Show“ wird er an einer Bambusstange festgebunden und zu den Hotelfenstern hochgehalten, um etwas Geld zu erbetteln. Nur: Die Fenster lassen sich gar nicht öffnen. Oder die Geschichte der Palästinenserin Muna Barbar. Als er sie zum ersten Mal traf war sie zwanzig, wollte Rechtsanwältin werden und sich aktiv für die Aussöhnung zwischen Palästina und Israel engagieren. Zehn Jahre später arbeitet sie als Sportlehrerin für die palästinensische Autonomiebehörde und will von einer Zwei-Staaten-Lösung nichts mehr hören. Schütze-Quest hebt nicht mahnend den Zeigefinger, sondern bringt uns Welten näher, die sich von der unsrigen unterscheiden. Er beobachtet, er porträtiert, er erzählt uns vom Leben anderswo.