Kleines Marienlexikon für die historischen Böhmischen Länder und die Slowakei
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Bei den Gläubigen aus den historischen Ländern Böhmen, Mähren-Schlesien und der Slowakei gibt es eine ausgeprägte Marienverehrung im Privatleben wie an zahlreichen Wallfahrtsorten, wo Maria verehrt wird als Königin Böhmens und Herrin Mährens, als Hilfe der Christen, Mutter der Leidenden und Morgenröte des Heils. Nach dem Ende des Kalten Krieges 1989 sind die geschichtsträchtigen Marienheiligtümer jener Länder in Reichweite geraten und erwachen neu im Gedächtnis der Kirche. Diese Erscheinungsformen eines kraftvollen Glaubens- und Kulturgutes verdienen gebührende Aufmerksamkeit und Aufarbeitung, da sie zur Glaubenserneuerung, Neuevangelisierung sowie einem friedlichen Zusammenleben von Menschen verschiedener Sprache und Herkunft positiv beitragen können. Man sollte nicht vergessen, dass Deutschland und Böhmen die zweitlängste Staatsgrenze mit 810 km haben (nach Österreich mit 825 km). Wallfahrtsorte zeichnen sich durch eine lebendige völkerverbindende Komponente aus, die den Europäern nach einem „Jahrhundert der Wölfe“ (Nadescha Mendelstam) zugute kommen müsste.