Ethik der Entwicklung
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Gerechtigkeitsdiskurse gehören zu den klassischen Themen der Philosophie, denn sie untersuchen, was jedem Menschen für ein gesellschaftlich angemessenes Überleben zugestanden werden muss. Diese Suche nach Gerechtigkeit erfolgt heute in einer radikal globalen Perspektive, da das Nebeneinander von Überfluss und tödlicher Not durch Medien, moderne Kommunikationsmöglichkeiten und vernetzte Ökonomien für jeden Menschen sichtbar und erfahrbar ist. Unter dem Schlagwort »Entwicklung« treten die Ergebnisse und Auswirkungen des Gerechtigkeitsdiskurs für das Leben des Menschen deutlich hervor. Sie betreffen dabei nicht nur den Bereich der Politik sondern sie erhellen auch in grundlegender Weise die Suche nach normativen Ordnungen für das Zusammenleben von Menschen auf der ganzen Erde. Dieser Tagungsband bietet zunächst eine theoretisch-anthropologische Grundlegung, die den weiten Begriff der Entwicklung vor allem in der Auseinandersetzung mit T. W. Pogge pointiert. Daran schließt sich eine Diskussion an, die zum einen die Diskurse um Nachhaltigkeit und Umweltethik aufnimmt und zum anderen interkulturelle Perspektiven vorstellt, die die Relevanz der Vermittlung zwischen divergierenden Konzepten guten Lebens in der Entwicklungszusammenarbeit deutlich machen.