Einfluss des Verdichtungsgrades auf das Gebrauchsverhalten von Asphaltstraßen
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Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Einflüsse des Verdichtungsgrades auf die Gebrauchseigenschaften von Asphalten, die mit fünf unterschiedlichen Bindemitteln hergestellt wurden, mit Hilfe von Laborversuchen und Rechenmodellen systematisch ermittelt. Mit abnehmendem Verdichtungsgrad wurden geringere Steifigkeitsmoduln, größere Spurtiefen und gerigere Lastwechselzahlen bis zum Ermüdungsbruch festgestellt. Für die Mischgutvarianten mit hoch polymermodifiziertem Bindemittel (PmB H und PmB 25H) wird eine geringe, für die mit dem polymermodifizierten Bitumen (PmB 45A) eine moderate und für die mit konventionellem Bindemittel (50/70 und 30/45) eine erhebliche Verschlechterung der Gebrauchseigenschaften bei Abnahme des Verdichtungsgrades quantifiziert. Mit sinkendem Verdichtungsgrad ist immer eine Verschlechterung der Gebrauchseigenschaften festgestellt worden. Gemäß der deutschen Regelwerke (ZTV Asphalt-StB 01, ZTV T-StB 95/02) ist für die Unterschreitung des vereinbarten Verdichtungsgrades in der fertiggestellten Schicht ein Abzug vom Einheitspreis durch den Auftraggeber der Baumaßnahme vorgesehen. Bei der Berechnung des Abzugs findet lediglich der erreichte Verdichtungsgrad Berücksichtigung und der Einfluss der Gebrauchseigenschaften der eingebauten Asphalte auf die Nutzungsdauer kein Eingang. Die im Rahmen dieser Arbeit ermittelten Ergebnisse zeigen auf, dass sich Asphaltbefestigungen, die mit Ausnahme der verwendeten Bindemittel gleich zusammengesetzt wurden, unter sonst gleichen Randbedingungen hinsichtlich Beanspruchungen aus Verkehr und Klima, sich auf Grund des erreichten Verdichtungsgrades unterschiedlich verhalten. Aus diesem Grund sollte die Vergütung der Schwankungen des Verdichtungsgrades in Zusammenhang mit dem Gebrauchsverhalten ermittelt werden. Dazu wird in dieser Arbeit ein Verfahren zur verhaltensorientierten Vergütung empfohlen. Das Verfahren berücksichtigt größere als auch kleinere Verdichtungsgrade als der Zielverdichtungsgrad von 100 % und ermöglicht bei der Vergütung sowohl Boni als auch Mali. Bei der Variante mit hochpolymermodifiezierte Sonderbitumen PmB 25H (höchste Stand- und Ermüdungsfestigkeit) gibt es die höchste Mehrvergütung und geringste Mindervergütung bei ähnlichem Verdichtungsgrad. Die geringste Mehrvergütung und höchste Mindervergütung wird für die konventionelle Variante ermittelt. Somit zeigen die errechneten Boni und Mali deutlich den Einfluss der Gebrauchseigenschaften auf die Vergütung und zwar in Abhängigkeit von den vertraglich vereinbarten Verdichtungsgraden.