Karl Gutzkow
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Karl Gutzkow (1811–1878) ist als einer der produktivsten Autoren des 19. Jahrhunderts in die Literaturgeschichte eingegangen. Als erfolgreicher Berufsschriftsteller ist er heute über sein umfangreiches Œuvre hinaus auch als Repräsentant eines neuen spezifischen Autorentyps zu verstehen, der auf die aktuellen Entwicklungen des literarischen Lebens wie des Buchmarktes kontinuierlich reagieren musste und das Tätigkeitsfeld des professionellen Autors erweiterte, indem er sowohl aktuelle Medien bediente als auch neue Genres nutzte und neue Schreibweisen praktizierte. Als Roman- und Theaterautor ebenso wie als Publizist, Essayist und Zeitschriftenherausgeber setzte er sich mit nahezu sämtlichen relevanten Aspekten – politischen, ökonomischen, religiösen, kulturellen und ästhetischen – einer sich rapide wandelnden Gesellschaft produktiv auseinander. Auch die Entwicklungen auf dem Buchmarkt und in der Verlagsbranche, die durch drucktechnische Innovationen ebenso wie durch sich verändernde Publikumsinteressen gekennzeichnet waren, begleitete er mit kritischen Kommentaren. Der interdisziplinär angelegte Tagungsband untersucht Gutzkow in literatur-, sozial- und mediengeschichtlicher Perspektive als Prototyp eines Autors unter den Bedingungen einer dynamischen, sich ausdifferenzierenden bürgerlichen Gesellschaft und nimmt ihn in seinen verschiedenen Rollen als Literat, Publizist, Theoretiker und Wissensvermittler in den Blick. Dabei werden in vier Sektionen seine Positionen als Berufsschriftsteller, als Zeitschriftenherausgeber, als Literat und als Literaturkritiker analysiert.