Aufmerksamkeit, antizipative Verhaltenssteuerung und motorische Leistung
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Lässt sich das aus der sportpsychologischen Forschung stammende „External-Internal-Konzept“ auf den Bereich der Luftfahrt übertragen? In der sportpsychologischen Forschung wird oft zwischen einem internalen Fokus (= Gefühl der Bewegung) und einem externalen Aufmerksamkeitsfokus (= Effekt der Bewegung) unterschieden. Dabei zeigte sich, dass ein externaler Fokus vorteilhaft für das Ausführen motorischer Leistungen ist. Die gegenständliche Arbeit untersucht nun, ob und inwieweit sich diese Ergebnisse aus der sportpsychologischen Forschung auf den Bereich der Luftfahrt übertragen lassen, bzw. ob und inwieweit ein internaler Fokus automatisch zu schlechterer Flugleistung führt. Um dies herauszufinden, wurden zwei Flugsimulatorstudien durchgeführt. Mittels dieser Studien wurde die Flugleistung und Herzaktivität von 18 Flugnovizen und 24 erfahrenen Linien- und Segelflugpiloten untersucht, und zwar in Abhängigkeit vom eingenommenen Aufmerksamkeitsfokus. Zusätzlich wurde auch der Einfluss von ablenkenden Signalen, Instrumentenausfall, Flugerfahrung sowie vorhandener Fluglizenz berücksichtigt. Es wurde zwischen vier verschiedenen Aufmerksamkeitsfoki unterschieden: internal, proximal, distal und switch. Es wird angenommen, dass schlechte meteorologische Bedingungen zum proximalen (Konzentration auf Instrumente) oder internalen Fokus führen. Vereinfacht gesagt, sollte mit Hilfe der beiden Studien folgender Fragenkomplex beantwortet werden: Was passiert mit der Flugleistung und der Herzrate eines Piloten, wenn die Instrumente ausfallen, sich die meteorologischen Bedingungen verschlechtern oder unerwartet ein lautes Geräusch ertönt? Verschlechtert sich dadurch die Leistung soweit, dass ein Absturz absehbar ist? Agiert ein Linienpilot souveräner als ein Segelflugpilot oder ein Fluganfänger? Antworten auf diese und weitere Fragen, sowie ein Überblick zum aktuellen Stand der Forschung finden sich in diesem Buch.