Mäander des Kulturtransfers
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Der vorliegende Band hat zum Ziel, die religiös-kulturellen Dimensionen des Transfers zwischen der katholischen Kirche in Polen und in Deutschland einer kritischen Prüfung zu unterziehen und dabei über die tradierten Grenzen des deutsch-polnischen Dialogs hinauszugehen. In der Geschichte des Zusammenlebens von polnischen und deutschen Katholiken bestätigt sich die These, dass die in ihren Anschauungen und Traditionen verschiedenen Völker eben nicht nur nebeneinander, sondern auch miteinander gelebt haben. Während sich frühere Untersuchungen vor allem auf das konzentrierten, was die deutschen und polnischen Katholiken trennte, beschäftigen sich neuere wissenschaftliche Abhandlungen - auch die Beiträge in diesem Band - eher mit Interaktion und Kooperation. Der vorliegende Band ist in fünf unterschiedliche Kulturtransferprozesse widerspiegelnde Schwerpunkte gegliedert, wobei verschiedene Transfervariationen hier vielfältig überlappen und ineinanderfließen. Analysiert werden die sich auf den Kontrast zwischen Selbst- und Fremdbild beziehenden und konfessionell „gefärbten“ Identifikationsmöglichkeiten, die Wirkung von Personen in der Rolle der Kulturvermittler, kulturelle Verflechtungen und Blockierungen kultureller Elemente bei verschiedenen Gruppen (von Jugendlichen oder Frauen über Vertriebenenverbände bis zu Theologen), transnationale Beispiele der Kooperation im kirchlichen Bereich sowie Beispiele der kulturellen Transferprozesse auf dem Gebiet der Literatur und des Zeitungswesens.