Kirche und Krieg
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2014 war das Jahr des 100. Gedenkens an den Beginn des Ersten Weltkrieges, der „Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts“ (George F. Kennan). Wie kaum ein anderer Krieg ist dieser Erste Weltkrieg an allen kriegsführenden Fronten theologisch flankiert und mit religiösem Pathos begleitet worden. Zusammen mit den Umbrüchen der Jahre 1917–1919 war er zudem Ausgangsort aller wichtigen theologischen Entwürfe des 20. Jahrhunderts, die bis heute die Debatten prägen. Mit dem 50-jährigen Gedenken an die Einrichtung der Bausoldatenregelung in der ehemaligen DDR (1964) ist ein weiterer Kontrapunkt gesetzt, der das kirchliche Kriegs- und Friedensthema während des „Kalten Krieges“ in den Blick rückt. Diese problematischen Horizonte sind Thema der „Theologischen Tage“ der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Januar 2014 gewesen. Die Autoren des vorliegenden Bandes beleuchten aus interdisziplinären Perspektiven das Verhältnis zwischen Kirche und Krieg von den biblischen Wurzeln über die Reformationszeit, den Weltkrieg und die Nachkriegstheologie, den „Kalten Krieg“ und die Bausoldatenfrage bis hin zu brennenden Fragestellungen aktueller Friedensethik.