Texte und Kontexte des Sirachbuchs
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Der Band versammelt ausgewählte Studien Markus Wittes zu dem im 2. Jh. v. Chr. in Jerusalem auf Hebräisch abgefassten und um 120 v. Chr. in Alexandria ins Griechische übersetzten Buch Ben Sira/Jesus Sirach in seinem literatur- und theologiegeschichtlichen Umfeld der frühjüdischen Weisheit. Der Autor behandelt dabei beispielhaft sowohl grundsätzliche Probleme der Text- und Literaturgeschichte als auch zentrale Fragen der Anthropologie, des Geschichtsverständnisses und der Theologie des Sirachbuchs. In der den Band eröffnenden Betrachtung der stark voneinander abweichenden hebräischen, griechischen, syrischen und lateinischen Textformen und ihrer jeweiligen Überlieferungsgemeinschaften verdeutlicht er die Pluralität kanonischer Gestalten des Sirachbuchs. Die Übersicht zum literatur- und kanonsgeschichtlichen Ort des Sirachbuchs sowie zu zentralen Themen der in ihm vertretenen Theologien und Anthropologien lässt den Charakter des Sirachbuchs als einer großen Synthese und Transformation zentraler weisheitlicher, kultischer, rechtlicher und historiographisch-prophetischer Traditionen des antiken Israel und frühen Judentums erkennen. Markus Wittes Schwerpunkt der Auslegung von Einzeltexten liegt auf dem „Lob der Väter“ (Sir 44-49) und damit auf der Profilierung des Geschichstverständnisses und der besonderen Form der Schriftauslegung im Sirachbuch. Seine Analyse der Sirachtexte wird flankiert von einer thematisch auf Fragen der Anthropologie, Ethik und Theologie konzentrierten Untersuchung weiterer jüdischer Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit. Ein besonderes Augenmerk gilt hier der ungefähr zwischen 25 v. Chr. und 25 n. Chr. entstandenen Sapientia Salomonis. Insgesamt bietet die Aufsatzsammlung einen Beitrag zur frühjüdischen Literaturgeschichte und Theologie.