Das Bremer Schlachte-Schiff
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Die Geschichte von der Auffindung des Schlachte-Schiffes 1991 in einem Kanalbauwerk 14 Meter unter der Schlachte, dem alten Bremer Hafengelände an der Weser, liest sich wie ein Kriminalroman. Nicht minder spannend war die Bergung 1992. Festgestellt und teilweise geborgen wurde ein ungewöhnlich stark gebautes, mit vielen Halbspanten versehenes Segelschiff mit deutlichen Kogge-Merkmalen, das auf der Basis eines weitgehend flach ausgehöhlten mächtigen Eichenstammes errichtet war und dessen aus dem vollen Holz geschnitzter Steven schon ein Heckruder trug – der weltweit älteste Befund dieser Art! Denn nachdem schon eine Reihe von C14-Daten auf das 11./12. Jahrhundert hinwies, hat schließlich auch die Dendro-Datierung als Bauzeit des Schiffes das Jahr 1100 bestätigt. Für Bremen und weit darüber hinaus ist der Fund von eminenter schiffshistorischer Bedeutung. In der von dem früheren Bremer Landesarchäologen Prof. Dr. Manfred Rech verfassten Publikation wird darüber hinaus auf andere Schiffsfunde der gleichen Zeit, auf urkundliche Belege zum nationalen und internationalen Schiffsverkehr im Hochmittelalter eingegangen und darauf, wie es im 12. Jahrhundert im Bremer Hafenbereich ausgesehen haben könnte. Michael Wesemann, der damals maßgeblich an der Bergung des Wrackteils beteiligt war, geht auf die sensationellen Moosseile und die besondere Kalfattechnik des Schiffes ein, der Hamburger Schiffsmodellbauer Wilhelm Voigt hat sich an ein Teilmodell des Schiffes im Maßstab 1:10 gewagt.