Klausur
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Einblicke in eine verborgene wie vertraute Welt gewährt dieser Band – und porträtiert Orte, die zeitlos und dennoch vom Verschwinden bedroht sind. Die seit über tausend Jahren bestehende Klosterwelt, die unseren Kulturraum sehr geprägt hat, ist heute in der Gefahr, unbemerkt und leise zu verschwinden. Der Fotograf Thomas Dashuber hat zusammen mit dem Kulturwissenschaftler Christoph Kürzeder neun Frauenklöster in Bayern besucht, mit den Klosterschwestern gesprochen und Fotografien machen können, die uns einen Alltag zeigen, der fremd und doch auf seltsame Weise vertraut ist. Damit öffnen sie einen Raum, der den Betrachter und Leser unversehens mit aktuellen Fragestellungen unserer Gesellschaft und Kultur konfrontiert: Was bedeuten radikale Lebensentscheidungen, was Nachhaltigkeit und Achtsamkeit, was Entschleunigung und Konsumentsagung? Für die Frauen war (und ist) der Eintritt ins Kloster eine Lebensentscheidung: für ein Leben in einer räumlich und sozial klar umgrenzten Gemeinschaft, für ein Leben in Einkehr und Kontemplation. Über Jahrhunderte haben sich so in der Abgeschiedenheit der klösterlichen Welt kulturelle Werte entwickelt, die im Vergehen plötzlich als gesellschaftlicher Verlust sichtbar werden. Das Diözesanmuseum Freising dokumentiert deshalb seit mehreren Jahren die verborgene und stille Welt dieser magischen Orte und folgt dabei den Kriterien und Regeln des Klosterlebens – Klausur, Ordnung, Arbeit, Garten, Speise, Wohnen, Fürsorge und Krankenpflege, Tod und Gedenken. Menschen, Dinge und Räume erzählen von einem Leben, das wie ein Gegenentwurf zu unserer beschleunigten und technisierten Gesellschaft wirkt.