Streiter für Gott
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Er schrieb seine Hirtenbriefe eigenhändig auf der Schreibmaschine, während Goebbels ihn überwachen ließ. Er half Juden und traktierte anscheinend gefühllos seine engsten Mitarbeiter. Er integrierte die katholischen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen in sein Bistum und beleidigte politische Gegner im niedersächsischen Schulkampf der jungen Bundesrepublik. Joseph Godehard Machens (1886 – 1956) war voller Widersprüche – als Mensch und als Bischof (1934 – 1956). Willensstark, mutig, fromm und zielbewusst mit scharfem Verstand und Urteilsvermögen schätzten ihn die einen, als arrogant, impulsiv, misstrauisch, zögerlich und menschlich distanziert beurteilten ihn die anderen. Sowohl seine komplexe Persönlichkeit als auch die polarisierenden Urteile seiner Zeitgenossen machten es schwierig, der Nachwelt ein realistisches Bild zu hinterlassen. So ranken bis heute viele Vorurteile, Mutmaßungen und Gerüchte um Machens wie um kaum einen anderen Hildesheimer Bischof der Zeitgeschichte. Was frühere Generationen jedoch nicht wussten oder unberücksichtigt ließen, nimmt die Lebensgeschichte dieses Streiters für Gott auf. Sie offeriert eine neue, dichte, ebenso fesselnde wie einfühlsame Darstellung des Amtsträgers und Menschen Joseph Godehard Machens. Bisher unbekannte Dokumente wurden ausgewertet, Zeitzeugen kommen zu Wort, Presse berichte und archivische Quellen runden die Forschungsergebnisse ab. Die Biographie über Joseph Godehard Machens ist die erste umfassende Lebensbeschreibung eines Hildesheimer Bischofs der Zeitgeschichte.