Recht und Autoritarismus
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Die Beiträge des Bandes sind dem Rechtsbegriff der Aufklärung, der in den modernen Verfassungen seinen Niederschlag gefunden hat, verpflichtet. Methodisch orientieren sich die Arbeiten an den juristischen Autoren der sozialdemokratischen Emigration in den Vereinigten Staaten während der NS-Diktatur. Die Verbindung einer normimmanenten und historisch-soziologischen Vorgehensweise ist auch für die Analyse rechtsstaatlich-demokratischer Systeme erhellend. Die exekutivstaatliche Beseitigung von Grundrechtspositionen ist die negative Folie der Studien. Die Exegese demokratisch konstituierter Normen steht im Vordergrund. Analysiert werden insbesondere die Garantie der Menschenwürde, die Bedeutung des Gleichheitssatzes, die Gewissensfreiheit, die Wissenschaftsfreiheit, die Bewahrung der Natur, die Prinzipien der Ahndung von NS-Verbrechen, der Umgang mit völkerrechtswidrigem Staatshandeln und Problem einer Rechtslehre des aufrechten Gangs. Zugleich werden Fragen einer verfassungsrechtlich legitimierten Umgestaltung der privatwirtschaftlichen Ordnung, deren Krisenanfälligkeit vor aller Augen liegt, erörtert. Ohne das Denken und Handeln Einzelner bleibt Recht ein toter Buchstabe. Dies zeigen Portraits kritischer Rechtswissenschaftler der Weimarer Republik, der NS-Zeit und der Bundesrepublik – von Gustav Radbruch über Franz L. Neumann bis Fritz Bauer. In einer rechtsstaatlichen Demokratie haben sie eine Orientierungsfunktion.