Valeska Gert - Ästhetik der Präsenzen
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Valeska Gert (1892–1978) ist eines der Vorbilder der Berliner Genialen Dilletanten. Aus dem Modernen Tanz und Theater kommend, performt sie in den 1920er Jahren die Pause – Innehalten, Unterbrechen, die Bewegungslosigkeit. Valeska Gerts Pause ist fundamental für alle performativen Künste, so wie John Cage's Komposition 4’33 für die Musik oder das Schwarze Quadrat auf weißem Grund von Kasimir Malewitsch für die Malerei. Sie tanzt Autounfälle, das Medium Film und Cut up, Nervosität der Großstadt, eine feine Dame und eine Prostituierte. Valeska Gert performt den Orgasmus, das Boxen, das Sterben und das Baby. Ihre Kneipenkunstkonzepte realisiert sie lange bevor die entsprechenden Schubladen des Kunstmarktes dafür gezimmert werden. Sie nimmt mit ihren Geräuschliedern die Neue Improvisationsmusik vorweg und lotet die Grenzen verschiedenster Medien aus, bevor das Wort Interdisziplinär erfunden wird. Wolfgang Müller (Die Tödliche Doris) entdeckt in ihrer Ästhetik der Präsenzen die Verbindungen zur zeitgenössischen Kunst. In der Nach-Postmoderne wird Valeska Gert sichtbar und spürbar. Das Buch enthält zusätzlich den Reprint von Valeska Gerts „Mein Weg“ von 1931.