Akten-kundig?
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Wie wird Geschichte ›akten-kundig‹? Wie werden vergangene, im gesellschaftlichen Gedächtnis noch präsente Ereignisse von Zeitgeschichtsschreibung und Literatur verarbeitet und abgebildet? Welche Rolle spielt in diesen Prozessen die Institution des Archivs? Nützen Schriftsteller die in zeitgeschichtlichen Archiven aufbewahrten Dokumente, um sich ›akten-kundig‹ zu machen? Oder steht die scheinbare Faktizität der Dokumente der literarischen Imagination im Wege? Und spielen umgekehrt Literatur und ihre Archive für die zeithistorische Forschung eine Rolle? Dies sind die Fragen, die der vorliegende Band aus unterschiedlichen Perspektiven einzukreisen und zu differenzieren versucht. Teils grundsätzlich und theoretisch, vielfach auch anhand konkreter Beispiele und Begebenheiten, melden sich Literaturwissenschaftler, Zeithistoriker und nicht zuletzt eine Reihe namhafter Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie etwa Bettina Balàka, Marcel Beyer, Erich Hackl, Peter Henisch, Jochen Missfeldt und Doron Rabinovici zu Wort. Einen Streifzug durch das Thema bieten zahlreiche Abbildungen zu ausgewählten Archiv-Dokumenten und ihre prägnante Kommentierung.