Sprache - Recht - Übersetzen
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Die Studie aus dem Bereich Angewandte Linguistik ist ein Beitrag zur interdisziplinären Fachsprachenforschung. Die Autorin wendet sich an interessierte Fachsprachenforscher, Translatologen, Kognitions- und Rechtswissenschaftler. Im Mittelpunkt dieser Studie stehen Rechtstexte als spezielle Gruppe von Fachtexten. Erst seit Mitte der 1990er Jahre erscheinen sprachwissenschaftliche Abhandlungen, welche die kommunikative Komplexität der Rechtssprache darstellen. Die Sprache des Rechts wird sowohl in der fachinternen Kommunikation von Rechtsexperten als auch beim fachexternen Austausch zwischen Fachleuten und Nichtfachleuten gebraucht. Außerdem dient die Sprache sowohl als Instrument des Rechts als auch zur Kommunikation über das Recht. Daraus resultieren schon im Deutschen zahlreiche linguistische Probleme. Übersetzungsprobleme ergeben sich vor allem aus der Kulturabhängigkeit der Rechtstexte, da hinter jedem Rechtstext ein Rechtssystem steht, das seine eigenen Begriffe hervorgebracht hat und mit anderen Rechtssystemen höchstens verwandt, nicht aber identisch ist. In der Abhandlung werden Aspekte der Verbindung von Sprache und Recht vor dem Hintergrund des Übersetzens aufgezeigt. Dazu dienen vor allem die Betrachtungen zur Beziehung zwischen juristischem Denken und dessen sprachlicher Realisierung wie auch die Analyse der juristischen Methodik. Es wird gezeigt, dass die Spracharbeit der Juristen deutlich vielschichtiger ist, als der Nichtjurist zunächst vermutet. Immer wieder aufs Neue hat der Jurist vor einer Entscheidung die Aufgabe, alle Fakten und wesentlichen Punkte sachgemäß und realitätsnah zu sammeln, gegeneinander abzuwägen, alle relevanten Grundsätze einzubeziehen und zu einem gerechten, vertretbaren Ergebnis zu finden. Die kontrastive Untersuchung von spanischen und deutschen Strafurteilen liefert zu den vorangegangenen Ausführungen praktische Beispiele.