Elektra ein Monster - Hamlet ein Held

Die Untersuchung beleuchtet die Entwicklung der Darstellung weiblicher Rache in der dramatischen Literatur, beginnend mit dem antiken griechischen Mythos. Während männliche Rache oft mit gesellschaftlicher Legitimität verbunden ist, wird weibliche Rache als Ausdruck eines vorstaatlichen Vergeltungsprinzips betrachtet. Anhand des Atridenmythos zeigt sich, wie sich die Wahrnehmung weiblicher Rächerinnen im Laufe der Zeit verändert: Von einer klaren Trennung in der Antike zu einer psychologischen Betrachtung in den Werken von Euripides und Sophokles, was schließlich zur Pathologisierung weiblicher Rache im Sprechtheater führt.