Rechtsgeschichte Ägyptens als römischer Provinz
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Mit der 'ÄgRG Römer-Byzantinerzeit' legt Erwin Seidl den abschließenden Band seiner der Rechtsgeschichte Ägyptens gewidmeten Forschungstätigkeit vor. Der neue Band bildet eine kontinuierliche Darstellung des Rechts, das jeweils in diesem alten Kulturland galt, in dem sich in einzigartigen Weise verschiedene Rechtskreise trafen. Anhand der papyrologischen Zeugnisse, die uns Ägypten in reichhaltigem Maße geliefert hat, wird deutlich, wie diese verschiedenen Rechtskreise, namentlich aber das römische Recht, dem die Kaiserprovinz unterlag, sich in der Praxis auswirkten. Der behandelten Epoche entsprechend liegen die Schwerpunkte in der Darstellung der Überlagerungen und Verschmelzungen verschiedenster Rechtssysteme. Aber auch für den, der sich weniger für die allgemeine antike Rechtsgeschichte, sondern mehr für das spezielle Römische Recht interessiert, gibt das Buch eine Vielzahl von Informationen, für die Quellenbelege außerhalb der Provinz Ägypten nicht vorhanden sind. Den breitesten Raum nimmt naturgemäß das Zivilrecht ein. Hier sollten nur einige Schwerpunkte hervorgehoben werden: so im Sachenrecht die besondere Anschaulichkeit von Spezifica, wie Stiftung und Stockwerkseigentum, die Gesellschaften und Korporationen, vor allem im kultischen Bereich, bis zu den speziellen Problemen der Geschwisterehe; insgesamt eine umfassende Darstellung des gesamten Privatrechts dieser Zeit.