Die stoische Ethik
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Die Stoa gilt als einflussreichste philosophische Schule des Hellenismus und der Spätantike. Ihr Gedankengebäude, das sich in Logik, Physik und Ethik gliedert, stellt nach dem Verfall der politisch selbständigen griechischen Polis erstmals eine universalistische Ethik ins Zentrum des Interesses. Die stoische Ethik wurde im römischen Kaiserreich zur beherrschenden Geistesmacht, vom Christentum in wesentlichen Punkten absorbiert und in der europäischen Aufklärung als säkulares Substrat der christlichen Ethik wiederbelebt. So hat sie die größte Wirkungsmacht erlangt, die jemals eine philosophische Ethik erringen konnte. Nach diesem Leitfaden werden die stoische Ontologie, Natur- und Sprachphilosophie, ihre Ursachen- und Schicksalslehre, ihre Theorie der Affekte und der moralischen Entwicklung, ihre Lehre vom sittlich Guten, vom natural Wertvollen und vom Glück des Menschen untersucht und aufeinander bezogen. Das Nachwort zur zweiten Auflage nimmt Stellung zur neuesten Literatur. Dort plädiert der Autor für die These, dass es einseitig und irreführend ist, wenn man den stoischen Tugendbegriff nach neuzeitlichen Begriffen der Moralität interpretiert.