Liudprand von Cremona
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Liudprand (920-972) war Bischof von Cremona und Gesandter Ottos des Großen in Byzanz. Als Zeugnisse für das 10. Jahrhundert sind Liudprands Schriften von großer Bedeutung: Als Exulant war er genötigt, die im deutschen Regnum üblichen Lebens- und Denkgewohnheiten zu verstehen, zu akzeptieren, ja zu lieben. Als Diplomat ist er zu Byzanz mit Alternativen konfrontiert worden, zu denen er durchaus eine gewisse Affinität gehabt zu haben scheint. Aus diesem inneren Konflikt resultieren seine für uns äußerst wertvollen Urteile oder verbalen Ausbrüche. Der Autor macht den Versuch, die schriftgewordenen Irrationen Liudprands als Hinweise auf „das Eigene“ westlichen Lebens im 10. Jahrhundert zu verstehen, das erst in der Begegnung mit „dem Fremden“ deutlicher ans Licht tritt.