Haja Molter Knihy






Vom Gegenwind zum Aufwind
Der Aufbruch des systemischen Gedankens
Der Aufwind, in dem sich das systemische Denken derzeit bewegt, ist wohlverdient. Denn dieses schon seit vielen Jahren in der Praxis äußerst beliebte Modell hat lange um seine offizielle Anerkennung kämpfen müssen, zumindest im Bereich der Gesundheitsversorgung. In anderen Feldern wie etwa Pädagogik, Organisationsberatung oder Wirtschaftswissenschaften wird mit diesem Denken ganz selbstverständlich umgegangen. Nach wie vor gibt es Gegenwind – und es kann nicht darum gehen, ihn zum Schweigen zu bringen, denn wenn man fliegen will, braucht man neben Aufwind auch diesen. So ist es das Anliegen dieses Buches, die Leistungsfähigkeit systemischen Denkens in ganz unterschiedlichen Anwendungsbereichen und aus einer Vielzahl von Perspektiven vorzustellen. Namhafte Autoren diskutieren eine große Bandbreite von Themen aus Therapie, Organisationsberatung und Berufspolitik.
Systemische Suchttherapie
Entstehung und Behandlung von Sucht und Abhängigkeit im sozialen Kontext
“Das Thema Sucht hat Bestand in unserer Kultur! Zehn Jahre nach der ersten Auflage erscheint nun die zweite, überarbeitete und aktualisierte Version dieses Buches. Viele der kulturkritischen Anmerkungen von damals sind heute so aktuell wie eh und je.” (aus dem Vorwort von Arist von Schlippe). Es ist sicher ein besonderes Verdienst der systemischen Therapie, dass sie Sucht und Rauschmittel als soziales Phänomen betrachtet: “Eine systemische Betrachtungsweise von Sucht ermöglicht andere Gewichtungen und Ansatzpunkte bei der Behandlung und Vorbeugung. Sie macht Abstinenz als zentrales Behandlungsziel prinzipiell entbehrlich und erlaubt, die Aufmerksamkeit stärker auf den sozialen Kontext sowie die Dynamik der Interaktion und die Beziehungsmuster als auf die betroffene Person selbst zu richten.” (Dr. Guido Nöcker, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung/BzgA, in diesem Band). Unter diesem systemischen Blickwinkel setzen sich im vorliegenden Sammelband erfahrene Praktiker mit der Praxis der Suchttherapie auseinander: “Ich halte es für sinnvoll und notwendig, systemische und individualpsychologische (nicht sensu Adler) Ansätze in der Praxis zu verknüpfen. Beide Therapieformen haben ihre Vorzüge und Schwächen in unterschiedlichen Bereichen und lassen sich für die Behandlung von Suchtproblemen gut verbinden.”
Systemisch Schule machen
Toolbox für Lehrer
Dieser Spickzettel behandelt kurz und knapp typische Phänomene und Themen des Schulalltags vom Umgang mit „Problemschülern“ bis zum Elterngespräch. Haja Molter und Karin Nöcker übertragen bewährte Elemente aus der systemischen Beratung in den schulischen Kontext und zeigen deren Anwendungsbereiche und unmittelbaren Nutzen auf: Reframing, Auftragskarussell, Bewusstheitsrad, Ambivalenzwippe u. v. m. Fragen nach dem Sinn von Verhaltensweisen und Ereignissen eröffnen einen anderen Blick und, in der Folge, neue Handlungsoptionen – besonders in schwierigen Situationen. Fragen zur Selbstreflexion schärfen die Wahrnehmung für eigene Gedanken, Gefühle, Absichten und Handlungen. Daraus erwächst eine Haltung, in der Ressourcen und Lösungen an die Stelle von Anklagen und Problemen treten. Die anschaulichen Beispiele versetzen Leser darüber hinaus rasch in die Lage, selbst Optionen zu entwickeln.