Aus dem Inhalt: „. Was in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in der Luft lag, war eine Melange aus Fliederduft, dem Parfüm “Rotes Moskau„, rauchenden Fabrikschloten und den in denKüchen der Gemeinschaftswohnungen räuchernden Primus-Petroleumkochern. Dazu die Gerüche der Hoffnung und der Angst.“. „Heute ist in der Kultur Rußlands allenthalben, in Film, Mode, Musik, eine nostalgische Rückwendung zum alten Imperium zu spüren, hin zum Pathos des großen Stils, der grandiosen Epoche. Wobei die betreffenden Künstler nur die eine Komponente dieser vergangenen Größe gebrauchen können: die Hoffnung nämlich. Die Angst bleibt im Off.“
Mark Rozov Knihy



…Warum auch nicht – jede Zeit hat ihren Preis und ist zugleich von untaxierbarem Wert. Von den vielen „abgedankten“ Kulturen hat der Autor (Photograph Mark Rozov) bewußt die eine gewählt. Sie ist repräsentiert durch Fragmente der Erinnerung an ein mächtiges Land, das sich vor der Zeit selbst besiegt hat. Nicht auf das bloße Photomaterial richtet der Künstler sein Hauptaugenmerk, nicht auf die formale Möglichkeit, die paradoxe Wechselwirkung zwischen realer und eingebildeter Materie herauszuarbeiten – ihm ist an einem Zeitbild gelegen. Mit einem ganz persönlichen Grundton, doch ohne sich in den Vordergrund zu spielen, extrahiert der Autor aus jeglicher Art Realität harmonische Strukturen, eine oft unerwartete, doch jedesmal plastische Melodie. …”Der Traum“ und ”Das Metall“ doch noch eine letzte Existenzberechtigung gefunden. Die unumstößlichen Beweise ihrer romantischen Blütezeit hat der Autor mit diesem Buch auf verdienstvolle Weise der Nachwelt zur Kenntnisnahme hinterlegt. ( Ljudmila Manewitsch) . „Heute ist in der Kultur Rußlands allenthalben, in Film, Mode, Musik, eine nostalgische Rückwendung zum alten Imperium zu spüren, hin zum Pathos des großen Stils, der grandiosen Epoche. Wobei die betreffenden Künstler nur die eine Komponente dieser vergangenen Größe gebrauchen können: die Hoffnung nämlich. Die Angst bleibt im Off.“ ( Joseph Kiblitsky)
In der Mitte der Peripherie
Fotocollagen zur Zeitgeschichte
Die Fotografie hat sich von der bloßen Abbildung der Realität zu einer eigenständigen Kunstform entwickelt. Mark Rozov nutzt die Fotografie nicht als Dokumentation, sondern als Medium für surrealistische Fantasie- und Traumsujets. Seine Werke, die in den letzten drei Jahren entstanden sind, sind subjektive, technisch ausgefeilte Fotomontagen, die persönliche Eindrücke und Erinnerungen mit subtiler Erotik verbinden. Ein zentrales Prinzip seiner Arbeiten ist die Kombination von Porträts mit architektonischen Elementen. Rozovs russische Herkunft spiegelt sich in vielen Bildern wider, die städtische und ländliche Impressionen aus Russland zeigen, ergänzt durch Einflüsse seiner Reisen nach Italien und Frankreich. Enge italienische Gassen und römische Architektur stehen neben Petersburger Kanälen und russischen Kirchenkuppeln. Die geografischen, sozialen und zeitlichen Grenzen verschwimmen in seinen Bildern. Rozovs Welt wird nicht so dargestellt, wie sie ist, sondern wie sie im Gedächtnis des Künstlers verankert ist. Erinnerung spielt eine zentrale Rolle in seiner Bild-Philosophie und dient als Nährboden für die bildlich umgesetzten Fantasien und Träume.