"....The aim of our exhibition is to focus on the Ottoman Empire...and to explore the different ways the Ottomans, or 'Turks' as they were already called by their contemporaries, impacted the art and culture of the Renaissance.
Die zwischen der Donaumündung und der westlichen Schwarzmeerküste gelegene Provinz Scythia Minor stellte bis ins 7. Jahrhundert sowohl aus militärischer als auch kirchenpolitischer Perspektive einen wichtigen Vorposten Konstantinopels dar. Gleichzeitig war diese Region über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende ethnische Konvergenzzone Europas. Dies illustrieren die drei Städte, die mit ihrem historisch gewachsenen Nebeneinander unterschiedlicher kultureller und damit auch urbanistischer Traditionen den Fokus der vorliegenden Studie bilden. Am Beispiel der ehemaligen griechischen Kolonien Histria und Tomis (Constanţa) und der kaiserzeitlichen Stadtgründung Tropaeum Traiani (Adamclisi) wird eine Rekonstruktion der Veränderungen der urbanistischen Strukturen vor dem Hintergrund des Aufstiegs des Christentums zu einer zentralen Instanz von Staat und Gesellschaft in der Spätantike untersucht. Im Zentrum der Studie steht die Rekonstruktion der Veränderungen im urbanistischen Gefüge der Städte aufgrund der Analyse der vertikalen und horizontalen Bezüge der neu errichteten Kirchen und Sepulchralanlagen aber auch der bisher vernachlässigten Teilbereiche wie die Stadtmauern und die Wohn- und Handwerkskomplexe.
Monuments and Conflicts in Urban Spaces in Central and Eastern Europe from the Nineteenth Century to the Present Day
Over the past three years, monuments have been toppled or re-coded around the world, the latest against the backdrop of the war in Ukraine. The contributions in this volume address the complex network of relations between monuments – memory – city in Central- and South-Eastern Europe from a long-term perspective. Their focus is on the significance and use of (national) art from the nineteenth century onwards, especially during the Second World War and in the individual (socialist) countries. The critical examination of the different visual articulations of historical memory and of different complexes of “dissonant heritage” follows a multidisciplinary approach, including art history, cultural memory studies, historical visual studies, literary criticism, architectural history and heritage protection. The case studies on cities located today in Croatia, Georgia, Germany, Italy, Northern Macedonia, Romania, Russia, Serbia, Slovenia and Ukraine were written by: Robert Born (Oldenburg), Daria Brasca (Milano & Zürich), Dragan Damjanović (Zagreb), Irene Giviashvili (Tbilisi & Florence), Donata Levi (Udine), Nenad Makuljević (Belgrade), Barbara Kristina Murovec (Florence & Munich), Patricia Počanić (Zagreb), Milan Popadić (Belgrade), Helena Rožman (Krško), Giovanni Rubino (Rome), Anke Schlecht (Nürnberg), Svetlana Smolčić (Belgrade), Dirk Suckow (Berlin), Iain B. Whyte (Edinburgh), and Tanja Zimmermann (Leipzig). Erscheint zugleich als Bd. 72 in der Reihe Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München.
Der Erste Weltkrieg war der erste militärische Konflikt, in dem die Geisteswissenschaften Aufgaben der Propaganda übernahmen. Im Herbst 1914, nach den Zerstörungen in Reims und Leuven, starteten die Mittelmächte mit dem „Kunstschutz“ eine Kampagne, die den Vorwurf „deutscher Barbarei“ in der Kriegsführung widerlegen sollte. Die Aktivitäten des „Kunstschutzes“ umfassten alle Kriegsschauplätze, die bisherige Forschung blieb jedoch auf Belgien und Frankreich konzentriert. Dieser Band behandelt den Themenkomplex erstmals in vergleichender Perspektive und legt dabei den Schwerpunkt auf die Regionen des östlichen und südöstlichen Europa. Die Beiträge untersuchen, welche Interessen die deutschen und österreichischen Wissenschaftler – u. a. Kunsthistoriker, Archäologen, Ethnologen – in den jeweiligen Besatzungsgebieten leiteten, welche Schutz- und Wiederaufbaumaßnahmen sie tatsächlich initiierten, ob und in welcher Form es zu Interferenzen mit Fachkollegen vor Ort kam.
Perzeptionen und Interaktionen in den Grenzzonen zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert
Im Zusammenhang mit der Debatte um den Beitritt der Türkei zur Europäischen Union wird immer wieder auf die vermeintlich von unversöhnlichen kulturellen, religiösen und militärischen Konflikten bestimmte Auseinandersetzung zwischen dem christlichen Europa und dem Osmanischen Reich verwiesen. Umso notwendiger ist eine vergleichende, transnationale und interdisziplinäre Erforschung der tatsächlichen historischen Erfahrungen jener Regionen, die bis in die Neuzeit hinein entweder unter direkter osmanischer Oberherrschaft standen oder durch ihre Grenzlage nachhaltig geprägt wurden. Für Ostmitteleuropa, insbesondere das historische Königreich Ungarn und die polnisch-litauische Adelsrepublik, sind solche Forschungen erst jüngst aufgenommen worden, obwohl diese Großregion seit dem 14./15. Jahrhundert der osmanischen Expansion ausgesetzt war. Der Band repräsentiert diese methodische Wende und versammelt Beiträge, die exemplarisch unterschiedlichste Aspekte dieser wechselseitigen Beziehung analysieren – von Feindbildkonstruktionen über kulturelle Aneignungsprozesse bis zum Status christlicher Konfessionen im „osmanischen Europa“.
Die Geschichte der Türkenkriege in Ostmitteleuropa reicht von der Schlacht von Mohács 1526 bis zum Friedensschluss in Passarowitz 1718. Zeitlich und regional unterschiedlich intensiv prägt sie den dynamischen Charakter dieses ethnisch wie konfessionell stark durchmischten Grenzraums zwischen dem Osmanischen und dem Habsburger-Reich. Das jeweilige Erleben hat sich den einzelnen Ländern Ostmitteleuropas der Frühen Neuzeit in sehr verschiedener Weise eingeprägt. Geradezu zwangsläufig treten hier Formen kulturellen Transfers auf. Die vorliegende Publikation verfolgt deshalb das Ziel, neben der Konfliktgeschichte die überkonfessionellen und transkulturellen Verflechtungen sowie die Spezifika der heterogenen Gruppen des ostmittel- und südosteuropäischen Adels als bestimmende soziale und kulturelle Größe in den Blick zu nehmen. Der Tagungsband versammelt Beiträge von Wissenschaftlern aus der ostmittel- und südosteuropäischen Geschichte, der Osmanistik sowie der Kunst-, Kultur- und Literaturwissenschaft.
Diskurse, Akteure und Disziplinen vom 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg
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Im Rahmen der Debatten über die Tragfähigkeit des Said'schen Orientalismus-Konzepts wurde Ostmitteleuropa bislang bestenfalls als Objekt hegemonialer Diskurse in den Blick genommen. Im Kontrast dazu wird in diesem Band nach ostmitteleuropäischen Orientalismen von 1800 bis in die Zwischenkriegszeit gefragt. Die interdisziplinären Beiträge thematisieren die Wahrnehmungen und Deutungen des Orients in jener europäischen Großregion - vom Baltikum bis zur Krim, von Polen bis nach Bosnien -, die über Jahrhunderte durch die Nachbarschaft zum Osmanischen Reich geprägt wurde. Im Fokus stehen dabei sowohl die Akteure, Institutionen und Diskurse als auch die unterschiedlichen Orient-Topoi sowie deren Darstellung in der Literatur und in den bildenden Künsten.