Magia zbliżenia i tajemnica dystansu
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Beiträge von: Ulla Ahrenberg, Andrzej Bialko, Christian Boltanski, Luc Bondy, Andrea Breth, Richard Demarco, Klaus Dermutz, Tomasz Drobrowolski, Jagoda Engelbrecht, Julita Jaqueline Fischer, Almuth Hickl-Keusen, Janina Kraupe-Swiderska, Alfonso Hüppi, Leslaw Janicki, Waclaw Janicki, Anselm Kiefer, Michael Kluth, Knud Knabe, Monika Kozien-Swica, Annett Krake, Günther Kühnel, Anna Iwona Kurowska Hofstetter, Hans-Thies Lehmann, Krystian Lupa, Dietrich Mahlow, Christoph Marthaler, Günter Minas, Heinz Neidel, Christoph Öhl, Luk Perceval, Heidi Peterson, Marek Pieniazek, Eva Poll, Ivar Radowitz, Ute Remus, Manfred Rothenberger, Günther Rühle, Mira Rychlicka, Herta Schmid, Karl Gerhard Schmidt, Uta Schorlemmer, Rafal Solewski, Francesca Spinazzi, Marta Stebnicka, Horst Taubmann, Andrzej Wajda, Andrzej Welminski, Teresa Welminska
Krystian Lupa (*1943), dem diese Arbeit gewidmet ist, ist ein Theaterregisseur, der in Polen spätestens seit Beginn der 1990er Jahre den Status eines „Meisters“ genießt. Er steht in dem Ruf, das polnische Theater nachhaltig zu prägen. Diese Monographie stellt die Theaterarbeit des polnischen Regisseurs Krystian Lupa erstmals in umfassender Form dem deutschsprachigen Publikum vor. Ausgehend von Lupas Biographie, einem Überblick über sein bisheriges Schaffen und seine narrative Dramaturgie über einzelne Inszenierungsanalysen bis hin zur Detailanalyse des Inszenierungszyklus nach Brochs „Die Schlafwandler“ wird Lupas künstlerisches Manifest, im Theater „neue Mythen“ erforschen zu wollen, diskutiert. Die Darstellung von Lupas Theaterkonzept wird im Kontext einer Mythologie zwischen Martyrologie und Messianismus betrachtet, die das polnische kulturelle Paradigma lange Jahre geprägt hat, heute jedoch im Umbruch begriffen ist. Lupas Theater funktioniert als „metaphysisches Erlebnis“. Es sucht und untersucht gleichwohl menschliche Erkenntnis, weshalb es „erkenntnispsychologisches Theater“ genannt wird. Als „Unterbrechung des Politischen“ wartet es mit einem Sinnentwurf auf, der auf die Probe gestellt und bewußt unverändert bleibt. Lupa integriert radikale Selbsterkenntnis in eine fragmentarische Totalität, die so menschlich bleibt, daß der Mensch in ihr nicht erniedrigt wird, sondern sich erhebt.