Ein Leporello ist im traditionellen Sinne ein faltbares Heft in Form eines langen Papier- oder Kartonstreifens, der wie eine Ziehharmonika zusammengelegt ist. Der Name geht auf Mozarts Opernfigur Leporello zurück, der als Diener des Frauenhelden Don Juan eine Liste all seiner Amouren führte. Der vorliegende Sammelband hat zwei wesentliche Merkmale mit Leporellos Register gemeinsam: Er ist bunt und vielfältig, weil er in einer Forschungsstätte entstanden ist, die das Minderheitendasein interdisziplinär erforscht. Der Band ist in vier thematische Abschnitte gegliedert: Der Abschnitt Daheim - irgendwo auf der Welt stellt verschiedene Volksgruppen vor, die als ethnische Minderheit in einer sprachlich-kulturell differenten Umgebung leben. Der Abschnitt Zusammenleben in Regionen umfasst drei Aufsätze, die sich mit Ethnoregionalismus befassen. Die Überschrift Historischer Rückblick markiert die dritte thematische Einheit, in der unter diachronem Aspekt einige Ausschnitte aus der ethnisch vielfältigen und von Konflikten nicht freien Welt der Österreich-Ungarischen Monarchie vorgestellt werden. Der vierte Block trägt den Titel Pannische Traditionen und präsentiert Publikationsreihen mit jahrzehntelangen Traditionen zu ethnischen Fragen.
Zsuzsanna Gerner Knihy



Minderheitendasein in Mittel- und Osteuropa - interdisziplinär betrachtet
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Der Band Minderheitendasein in Mittel- und Osteuropa - interdisziplinär betrachtet repräsentiert die wissenschaftliche Arbeit einer Minderheitenforschungsstelle in der ungarischen Stadt Pécs/Fünfkirchen. Der Band beinhaltet 20 englisch- bzw. deutschsprachige Publikationen von Linguisten, Geographen, Historiker, Ökonomen, Ethnographen, Anthropologen, Politologen, Juristen und auch Soziologen, die das Minderheitenschicksal in ihren Heimatländern unter verschiedenen Aspekten beschreiben. Die Verfasser und die Herausgeber des Bandes wünschen sich, dass die Beiträge dieser Veröffentlichung zum besseren Verständnis des interethnischen Daseins in ihrer Region beisteuern und dass sie dadurch zu weiteren wissenschaftlichen Diskussionen einladen.