Malen unter freiem Himmel - mit dieser Devise brechen Künstler auf in die Natur. Die Reihe LIVING_ART zeigt, dass Kunstthemen gleichzeitig höchst unterhaltsam und fachlich fundiert behandelt werden können. Das moderne Layout verführt zum Schmökern. Nicht zuletzt der attraktive Preis hat zum Siegeszug dieser Reihe beigetragen. Dies sind Bücher, die man gerne verschenkt, aber noch lieber selbst besitzt.
Frauke Berchtig Knihy



Kindheit in der großen Stadt
- 127 stránek
- 5 hodin čtení
„Der Takt der Stadtbahn und des Teppichklopfens wiegte mich in Schlaf“, beschreibt Walter Benjamin die Erinnerung an seine Großstadtkindheit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der harte, schnelle Takt des Großstadtlebens ließ und lässt eigentlich kaum Freiraum für ungezwungenes Spielen im Freien, aber Kinder haben sich zu allen Zeiten – auch in den schwersten Kriegs- und Nachkriegsjahren – ihren Platz in der großen Stadt erobert. Ein Stück Maschendrahtzaun lässt sich wunderbar als Schaukel nutzen, wenn Bus und Bahn bestreikt werden, geht es eben hoch zu Ross in die Schule und wo kann man besser schlittern als auf einer selbstgemachten Eisbahn im Park? Die Fotos des vorliegenden Bandes zeigen wie in einem Bilderbogen ein Panorama der Kindheit in der großen Stadt vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre hinein. Sie vermitteln ein Gefühl von Lebensfreude, Ungezwungenheit und unbändigem Spaß – und sei es inmitten von Ruinen.
Max Liebermann ist auch 70 Jahre nach seinem Tod einer der bekanntesten deutschen Maler. Die für 2005 geplante Wiedereröffnung seiner Wannsee-Villa trifft nicht nur in Berlin auf großes Interesse, seine Bilder locken auch andernorts zahlreiche Besucher in die Museen. Unser Band stellt Leben und Werk des Malers vor, zeigt den mühsamen Weg des jungen Mannes zu einem der wichtigsten Wegbereiter der Moderne in Deutschland. Nach mehrjährigen Studienaufenthalten in Paris und München kehrte Liebermann nach Berlin zurück, das von nun an seinen Lebensmittelpunkt bildete. Sein drastischer Kommentar zur Machtübernahme der Nazis ist legendär: „Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte.“