Gerda Siebenhüner Knihy



InhaltsverzeichnisLeidvolle Erfahrungen mit Krankheiten bewegen die AutorInnen, über Sinn und Bedeutung von Krankheit und Gesundheit aus tiefenpsychologischer Sicht nachzudenken. Grundlage der Reflexionen sind geschichtliche Betrachtungen über den Wandel im Umgang mit Krankheiten sowie tiefenpsychologische und psychosomatische Erkenntnisse, die in einführenden Kapiteln dargelegt werden. Die folgenden Beiträge akzentuieren auf einer ganzheitlichen Ebene an persönlichen und literarischen Beispielen den Zusammenhang von Lebensgeschichte und Krankheit sowie die Notwendigkeit, ab einem gewissen Alter eine geistige und kulturelle Welt und Mitwelt aufzubauen. J. Rattner: Alter und Krankheit - autobiographisch –- J. Burns: Migräneaura und Schulstress – K. Kaik: Meine Krebserkrankung – G. Lenzen-Lechner: Herz, was willst du mehr? – D. Rutkowski: Am Leitfaden des Leibes – U. von Saalfeld: Schlage die Trommel und fürchte Dich nicht! (Heine) – D. Schoene: Arthrose, ein Leiden ohne Hoffnung? – G. Schwarz: Gesundheitsbewusstes Älterwerden – G. Siebenhüner: Ich habe Krebs – J. Burns: Aldous Huxley - der skeptische Blick – D. Hoffmann: Mascha Kaleko - Der lebenslange Versuch, die Heimatlosigkeit zu überwinden – R. Köpke: Der Gesundheitsbegriff in Goethes Leben und Werk
Frieda Fromm-Reichmann
Pionierin der analytisch orientierten Psychotherapie von Psychosen
Frieda Fromm-Reichmann (1889–1957), die Pionierin der psychotherapeutischen Psychosenbehandlung wurde wesentlich beeinflusst durch die Lehren und Behandlungsmethoden von Kurt Goldstein, Sigmund Freud, Georg Groddeck und Harry Stack Sullivan. Ein religiös-humanistisches Menschenbild ermöglichte ihr die Überwindung ihrer Außenseiterposition als Jüdin, Frau und Emigrantin sowie die Integration der Psychosekranken in die menschliche Gemeinschaft. Auf dieser Basis entwickelte sie im Heidelberger Sanatorium Therapeuticum und nach ihrer Emigration in der Klinik Chestnut Lodge, USA, die 'intensive Psychotherapie', mit der sie Aufsehen erregende Erfolge erzielte. In zwei Kulturkreisen psychotherapeutisch tätig, entdeckte Frieda Fromm-Reichmann sowohl die verhängnisvolle Rolle der 'schizophrenogenen Mutter' als auch die therapeutischen Heilkräfte von Mütterlichkeit. Allgemein bekannt wurde sie als Psychoanalytikerin in dem Roman Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen von Hannah Green, 1993 (rowohlt). Gerda Siebenhüner schildert nicht nur den Lebensweg dieser außergewöhnlichen Frau und Analytikerin, sondern diskutiert auch die aktuelle Relevanz ihrer Innovationen für gegenwärtige Behandlungskonzepte.