Knihobot

Severin Hornung

    Psychologische Kontrakte unter Telearbeit
    Mitarbeiterorientierte Flexibilisierung von Arbeit durch individuelle Aushandlungen: ein Forschungsprogramm der angewandten Psychologie
    Arbeit und Gesundheit
    • Arbeit und Gesundheit

      Angewandte Psychologie für die Arbeitsmedizin

      Die Arbeitsmedizin ist zunehmend mit psychischer Belastung und Beanspruchung konfrontiert. Daraufhin fasst eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Psychologie und Medizin das aktuelle psychologische Wissen zu den relevanten Topoi zusammen: Arbeitsmerkmale, Interaktionsarbeit, Managementpraktiken, Entgrenzung der Arbeit, Selbstregulation, Selbstgestaltung, Gerechtigkeit. Die Struktur des Bandes ist zweigliedrig: Im ersten Teil wird zu jedem Schlagwort ein konzeptioneller Rahmen anhand einschlägiger Theorien, Modelle, Konzepte und Konstrukte abgesteckt. Im zweiten Teil konkretisiert die Arbeitsgruppe jeden Topos in je einer eigenen quantitativen Studie. Abschließend synthetisiert eine qualitative Metastudie die Einzelbeiträge unter dem Gesichtspunkt Arbeitswandel. Damit werden die Befunde integriert und im Gesamtkontext gegenwärtiger gesellschaftlicher Entwicklungen verortet. ArbeitsmedizinerInnen erweitern mit der Lektüre ihr Krankheitsverständnis und letztlich auch ihr diagnostisch-therapeutisches Repertoire. Relevant ist das Buch darüber hinaus für verschiedenste Bereiche der Medizin, Psychologie, Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

      Arbeit und Gesundheit
    • Das Konzept der individuellen Aushandlungen (engl. „idiosyncratic deals“ oder „i-deals“; auch: idiosynkratische Abmachungen) ist in der angewandten psychologischen Forschung zur Erwerbsarbeit in organisationalen Kontexten zunehmend etabliert. I-deals beschreiben von üblichen Standards abweichende Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen, beruhend auf Aushandlungsprozessen zwischen einzelnen Mitarbeitern und Vertretern des Arbeitgebers, wie direkte Vorgesetzte, Human Resource Manager und andere Personalverantwortliche. Inhalte individueller Aushandlungen sind vielfältig und umfassen beispielsweise persönliche Flexibilität bei Arbeitszeiten, spezielle Arbeitsaufgaben oder Karriereentwicklungsmaßnahmen. Im Unterschied zu dysfunktionalen Formen organisationaler Mikropolitik oder illegitimer Bevorzugung, basieren gelungene i-deals auf prozeduraler Gerechtigkeit und wechselseitigen Vorteilen im Spannungsfeld der Interessen von Individuum und Organisation. Zu Beginn der vorliegenden Übersichtsarbeit werden diese und weitere Annahmen, Unterscheidungen und Fragestellungen der Forschung zu individuellen Aushandlungen mit Bezug auf das Konzept der mitarbeiterorientierten Flexibilisierung skizziert. Den Schwerpunkt bildet die Darstellung und Integration einer Serie von acht empirischen Studien zu Voraussetzungen und Auswirkungen individueller Aushandlungen in gegenwärtigen Arbeitsorganisationen. Ergebnisse beziehen sich vorwiegend auf die erfolgreiche Aushandlung individualisierter Arbeitszeit- und Entwicklungsvereinbarungen. Nach eingehender Darstellung der Einzelstudien, werden kumulative Forschungsergebnisse nach thematischen Schwerpunkten und psychologischen Konstrukten zusammengefasst. Im letzten Schritt werden die Befunde in ein konzeptuelles Metamodell integriert, das organisationale, interpersonelle und individuelle Einflussfaktoren, sowie individuell und organisational vorteilhafte Auswirkungen und vermittelnde Prozesse beinhaltet. Abschliessend werden Implikationen und Limitierungen der dargestellten Untersuchungsreihe diskutiert.

      Mitarbeiterorientierte Flexibilisierung von Arbeit durch individuelle Aushandlungen: ein Forschungsprogramm der angewandten Psychologie