Babys und Kleinkinder in Not
Psychopathologie und Behandlung
Psychopathologie und Behandlung
Praxis und Forschung im Dialog
Entwicklungsstörungen in der Mutter-Kleinkind-Beziehung stehen im Mittelpunkt der durchweg innovativen und internationalen Beiträge aus Klinik und Forschung: Yvon Gauthier: Können wir die Kluft zwischen Praxis und Forschung überwinden, wenn es um Bindung geht? Suzanne Maiello: Über die frühesten Spuren psycho-physischen Erlebens Björn Salomonsson: Die Musik des Containments Campbell Paul / Frances Thomson-Salo: Die Sexualität von Säuglingen im Kontext ihrer Beziehungen verstehen Barbara von Kalckreuth / Christiane Wiesler / Wolfgang von Kalckreuth: Vom Mann zum Vater der frühen Kindheit Frank Dammasch: Die frühen Beziehungsmuster von Jungen Fernanda Pedrina: Posttraumatische Störungen bei Mutter und Kind Tessa Baradon: Das Reframing traumatisierter und traumatisierender Beziehungen Inge-Martine Pretorius: Psychoanalytische Psychotherapie eines präödipalen Jungen Maria Mögel: 'Wer bin ich und zu wem gehöre ich?' Silvia Reisch: Stationäres interdisziplinäres Behandlungsangebot Karl Heinz Brisch u. a.: SAFE®-Spezial in Kinderkrippen
Pedrina präsentiert zunächst die bisherigen Erkenntnisse zu den nachgeburtlichen Prozessen der Elternschaftsentwicklung und der neu entstehenden Beziehung zum Baby. Sie analysiert umfassend die psychischen Dekompen-sationswege und deren Auswirkungen auf das Kind. Ein neuartiger Therapieansatz, die psychoanalytisch fundierte Eltern-Baby-Gruppentherapie, zeigt sich als erfolgreich für Mütter, um ihre psychische Gesundheit wiederzuerlangen und die psychische Prophylaxe der Babys zu fördern. In den letzten Jahrzehnten hat das Thema nachgeburtlicher Krisen in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Literatur an Bedeutung gewonnen. Die Häufigkeit mütterlicher Depressionen als Ausdruck solcher Krisen und deren Folgen für die kindliche Entwicklung haben zahlreiche therapeutische Ansätze inspiriert. Pedrina beschreibt ein innovatives Konzept der kombinierten Gruppentherapie für Mütter und ihre Babys, das auf Früherfassung und Frühbehandlung von Krisen abzielt, um Fehlentwicklungen vorzubeugen. Die Anwendung gruppenanalytischer Methoden in solchen Gruppen, in denen Themen und Aktivitäten weitgehend von den Teilnehmerinnen bestimmt werden, ist selten. Besonders die Reaktionen der Babys auf die Gruppendynamik sind bemerkenswert, da sie als kleine Seismographen fungieren. Die Gruppe wird somit zu einem sozialen Übungsraum für Mütter im Umgang mit den neuen Anforderungen und für Kinder in ihren ersten sozialen Erfahrungen. Eine spezif