Knihobot

Albrecht Kiel

    Sexus, Genus, Eros, Liebe
    Von der Geschichte der Logik und der Logik der Geschichte
    Gottesstaat und Pax Americana
    Zwölf Leben eines Siebenschläfers
    Vier Orientierungsaufgaben der Aufklärung II
    Vier Orientierungsaufgaben der Aufklärung I
    • Ziel der griechischen und neuzeitlichen Aufklärung war, sich von den anthropomorphen Gottesbildern theokratischer Mythen und Dogmen zu befreien. Gleichzeitig sollte das Menschenbild durch Selbsterkenntnis differenziert werden: Wie ist eine Homöostase leibseelischer Funktionen - von Triebwelt, rationalem Verstand und geistigen Befähigungen (wie Identität, Urteilskraft und Kreativität) - pädagogisch beziehungsweise therapeutisch zu fördern? Auch durch das Weltbild der neuen Physik des 20. Jahrhunderts wurden Karl Jaspers und C. G. Jung angeregt, eine neue Synopse psychischer Grundfunktionen zu suchen. Dadurch sollte die Individuation mit dem Ziel einer basalen Vernunft gefördert werden. Nach den religiösen Entwicklungsstufen (von der Magie bis zum Monotheismus) kam es im 19. Jahrhundert zu weiteren kulturellen Mentalitätsschichten, zur Aufspaltung von Idealismus und vier positivistischen, angeblich wissenschaftlichen Ideologien (Marktliberalismus, Marxismus, Sozialdarwinismus und Psychoanalyse); sowie zwischen Existenzphilosophie (Kierkegaard) und Lebensphilosophie (Nietzsche). Zur annähernden Vollständigkeit des Selbst gehört die höhere Vernunft, sich seiner Dysfunktionen - seines Schattens - und der Antinomien unseres Welt- und Menschenbildes bewusst zu werden. Metaphysik wäre dann nur noch die "Artikulation unseres Nichtwissens" über die Wirklichkeit.

      Vier Orientierungsaufgaben der Aufklärung I
    • "Vernunft ist das, was verbindet" (Karl Jaspers). Basale und höhere Vernunft sind Voraussetzung für harmonische, mehrheitlich akzeptierte Sozialordnungen. In den indoeuropäischen Kulturen führte der Weg von der Ur-Demokratie in Stammesgesellschaften zu größeren Stammesbünden mit Mischverfassungen als Klassenausgleich bis zur abstrakten Gewaltenteilung in der europäischen Neuzeit. Nach zwei Weltkriegen und Kaltem Krieg versuchte der US-Hegemon, seine Demokratieform in einem von ihm globalisierten Weltmarkt zu verbreiten. Das zunehmend konfuzianisch orientierte chinesische Modell tritt heute als „assimilierende“ Gegenmacht zur Plutokratie auf. Notallianzen der kontinentalen Ordnungsmächte würden sich anbieten, totale Atomkriege und weitere Umweltkatastrophen scheiternder Staaten zu verhüten. Erst dann wäre die mehrgliedrige Verfassung eines "Weltstaates" verhandelbar.

      Vier Orientierungsaufgaben der Aufklärung II
    • Die drei Zeitgenossen Jaspers, Jung und Jünger wandten sich auf getrennten Lebenswegen gegen das materialistische Dogma des 19. Jahrhunderts, das das Zeitalter der Metaphysik für überwunden hielt. Metaphysik galt bisher als „Artikulation des Nichtwissens“ und als bloßes „Grenzland“ der Weltorientierung. Durch neue physikalische Sprachen und differenzierte Anthropologien wurde sie jedoch zum „Wunderland“ einer höherdimensionalen Realität. Jaspers entwickelte eine zeitgemäße Methoden- und Wissenschaftslehre als Grundlage für eine Anthropologie, die verschiedene psychische Funktionen auf vier Wirklichkeitsebenen betrachtet. Existenz und Selbst waren für ihn identisch. Jungs Ziel war die Ganzheit des Selbst, wobei er die Dynamik von Unbewusstem und Bewusstsein konkret erfasste. Themen wie Jungs Kritik an zeitgenössischen Philosophen und das ambivalente Verhältnis zwischen Jaspers und Jung werden behandelt. Die Schattenseiten des Menschen, zunächst in der Dichtung angesprochen, wurden von Nietzsche und Jung anthropologisch thematisiert. Jünger erlebte diese Schatten als körperlichen und seelischen Schmerz, den er als Schlüssel zum Verständnis menschlicher Existenz deutete. Der Schmerz ermögliche die Wahl zwischen Immanenz und Transzendenz und sei somit Grundlage unserer Freiheit. Die neue „Ultra-Physik“ dringt in Gebiete vor, die früher der Metaphysik zugeordnet wurden, und bietet Gleichnisse für die Lücke, die der Rückzug der Gött

      Jaspers, Jung und Jünger