Knihobot

Lorenz Peter Johannsen

    Kinderarzt Karl Leven
    Erich Aschenheim, Albert Eckstein, Julius Weyl
    • Erich Aschenheim, Albert Eckstein, Julius Weyl

      Jüdische Pädiater im Vorstand der Vereinigung Rheinisch-Westfälischer Kinderärzte

      Die Lebensgeschichten dreier jüdischer Kinderärzte berühren sich im Vorstand der Vereinigung Rheinisch-Westfälischer Kinderärzte, wo sie in den Jahren 1931 bis 1933 gleichzeitig im Vorstand tätig waren, bevor sie gezwungen wurden, von ihren Ämtern zurückzutreten. Sie verloren ihre berufliche Existenz. Ihren weiteren Lebensweg teilten sie mit fast allen aus Deutschland stammenden jüdischen Ärzten im Nationalsozialismus: Der selbst gewählte Tod (Erich Aschenheim), die Emigration (Albert Eckstein), der Tod im Konzentrationslager (Julius Weyl). Diese Schrift erinnert an drei hoch verdiente Pädiater, die sich über ihre ärztlichen Aufgaben hinaus für die mit der Kindermedizin untrennbar verbundenen sozialen Belange von Kindern und Familien einsetzten. Weitere Themen dieses Bandes sind die Bereitschaft einer medizinischen Fachgesellschaft bei der Ausgrenzung und Entrechtung jüdischer Kolleginnen und Kollegen mitzuwirken sowie anhaltende Ignorierung und Verleugnung dieser Vorgänge nach dem Ende der NS-Zeit.

      Erich Aschenheim, Albert Eckstein, Julius Weyl
    • Kinderarzt Karl Leven

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      Der jüdische Kinderarzt Dr. Karl Leven (1895-1942) liess sich 1931 in seiner Heimatstadt Düren in eigener Praxis nieder. Schon 1933, kurz nach dem Boykott-Tag machte das Ehepaar Leven erste Erfahrungen mit der brutalen Gewalt der Nationalsozialisten. Die berufliche Entrechtung folgte: 1934 der Entzug der Kassenzulassung, 1938 das Berufsverbot. In der Progromnacht wurde die Praxiseinrichtung zerschlagen und verbrannt. Der Zwangsinternierung in Aachen folgte am 15. Juni 1942 die Deportation „nach dem Osten“, die Todesspur, die nach Izbica und in das Vernichtungslager Sobibor führt. Seit 1995 hat sich der Autor, selbst Kinderarzt in Düren, der Lebenswelt seines Kollegen angenähert. Seine Recherchen belegen die Jahrhunderte alte Verwurzelung der Familie Leven in der rheinischen Region. Auch wird die Bedeutung jüdischer Kinderärzte für die Medizin in Deutschland vor 1933 beleuchtet, ebenso wie die bereitwillige Kooperation der nichtjüdischen Ärzteschaft mit dem Nationalsozialismus.

      Kinderarzt Karl Leven