Martyrium und Pornographie scheinen gegensätzlich, doch beide entspringen der Sehnsucht nach Verbindung mit dem Anderen. Die dualistische Erotik des Christentums trennt das Fleischliche vom Geistigen. Hagiographen betonen die Seele, während Pornographen seelenlose Akte zeigen, was die emotionale Bedürftigkeit thematisiert.
Gabriele Sorgo Knihy






Starke Ordnungen und das schwache Geschlecht
Herstellung weiblicher Unsichtbarkeit
Bildung für nachhaltige Entwicklung darf jene Forschungsbereiche nicht vernachlässigen, die bislang im Feld der Nachhaltigkeitsforschung am Rande oder außer Sicht geblieben sind. Denn sehr oft sind es gerade vernachlässigte Details im blinden Fleck der Disziplinen, die wesentliche Zusammenhänge herstellen und mit einem kleinen Baustein das Mosaik der gesammelten Fakten in ein neues Bild verwandeln. Die im vorliegenden Band versammelten Autorinnen und Autoren blicken aus ihren Forschungsfeldern auf den keineswegs endgültig definierten Begriff der Nachhaltigkeit. Ihre Beiträge zeigen aus den Perspektiven der historischen Forschung, der Psychoanalyse, der Organisationsentwicklung, der Sexualpädagogik sowie der kulturellen und ästhetischen Bildung und der Praxis- und Diskursforschung, dass die Einbeziehung der kulturellen Dimension einer Bildung für nachhaltige Entwicklung nachhaltige Impulse geben kann.
Abendmahl in Teufels Küche
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Konsum statt Religion? Einkaufszentren statt Gotteshäuser? Warenparadiese statt Himmel? Einkaufszentren und Großkaufhäuser: Tempel und Kathedralen des Konsums? Marketingspezialisten sind dieser Meinung. Konsumkritiker sprechen dagegen von Warenhöllen und trügerischen Einkaufsparadiesen. Paradies, Hölle, Tempel: Woher diese Selbstverständlichkeit, das Marktgeschehen mit religiösen Begriffen zu umschreiben? Historisch betrachtet waren die Sphäre des Kultes und des Tausches immer eng verknüpft. Messen und Märkte florierten neben Kirchen und Wallfahrtsorten; Reliquien wurden nicht nur wie Waren gehandelt, sondern auch hinter Glasfenstern zur Schau gestellt. Inzwischen haben die westlichen Konsumgesellschaften den religiösen Rahmen weitgehend abgeworfen. Nicht mehr die christliche Mahlgemeinschaft, sondern die Warenzirkulation allein soll die Menschen verbinden. Hat die Logik des Marktes, so die Frage von Gabriele Sorgos Studie, die Ordnung des heiligen Kosmos ersetzt oder führt sie uns in ein konsumistisches Chaos, eben in Teufels Küche?