Knihobot

Christina von Hodenberg

    4. listopad 1965
    Aufstand der Weber
    Konsens und Krise
    Wo "1968" liegt
    Das andere Achtundsechzig
    Die Partei der Unparteiischen
    • Es gilt als selbstverständlich, daß preußische Richter immer staatstreu und konservativ waren. Nach Christina von Hodenbergs Untersuchung ist sicher, daß das so nicht stimmt. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war ein Großteil der preußischen Richter Parteigänger des frühen Liberalismus. Manche bekannten sich sogar zum demokratischen Linksliberalismus und nahmen dafür auch politische Verfolgung auf sich. Das Buch ist eine sozialgeschichtlich orientierte Kollektivbiographie der preußischen Richterschaft. Dargestellt werden ihre soziale Zusammensetzung und berufliche Prägung, die Auswirkungen bestimmter Gesetze und rechtswissenschaftlicher Theorien auf die Urteilspraxis, die Verschränkung rechtlicher Argumentationen mit politischen Grundhaltungen, schließlich die politische Rolle der Richter. Besonders eindringlich wird die Rechtsprechung analysiert – sie war von antiadeligem Ressentiment, bürgerlichen Moralvorstellungen und natürlich männlichen Ehrbegriffen getragen. Nicht weniger interessiert die »Innenwelt« der Justizbehörden. Hier wirkten Aufstiegswille und obrigkeitliche Gesinnungskontrolle, traditionelles Berufsethos und die juristische Fachsprache auf Anpassung hin. Soziokulturell gehörten die Richter zum Bildungsbürgertum. Bürgerlicher Lebensstil, gesellige Bildung und Beamtenstatus prägten ihr Leben ebenso wie ihre Rechtsprechung und ihr politisches Engagement. Die Kultur der Bürgerlichkeit und die Oppositionsbewegung des Frühliberalismus gingen eine bemerkenswerte Verbindung ein. Fragestellungen und Ergebnisse der Untersuchung betreffen die Rechtsgeschichte, die Kulturgeschichte und in der Sozialgeschichte besonders die Bürgertumsforschung. Die Bedeutung der Richterschaft auch für die politische Geschichte Preußens bis 1848/49 wird hier erstmals sichtbar gemacht.

      Die Partei der Unparteiischen
    • Das andere Achtundsechzig

      Gesellschaftsgeschichte einer Revolte

      50 Jahre nach „1968“ ist es Zeit für einen frischen Blick auf die Ereignisse, die bis heute die Republik spalten. Anhand von erstmals ausgewerteten neuen Quellen erschüttert Christina von Hodenberg die alten Gewissheiten und zeigt das andere Achtundsechzig jenseits der immer wieder erzählten Legenden. In unserer Erinnerung ist Achtundsechzig eine Angelegenheit junger männlicher Studenten in Großstädten wie Berlin und Frankfurt. Im Hintergrund wirkt ein Generationenkonflikt, der sich aus dem Streit um die NS-Vergangenheit speist. Rudi Dutschke, der SDS und die Berliner Kommune I stehen im Mittelpunkt der Darstellung. Doch war das wirklich alles? In ihrem glänzend geschriebenen Buch zeigt Christina von Hodenberg, was an diesem Bild nicht stimmt und was es auslässt. Achtundsechzig war auch weiblich, es spielte ebenso abseits der großen Metropolen, die NS-Vergangenheit war nicht die zentrale Antriebskraft und die Eltern hatten viel mehr Verständnis für die Anliegen ihrer Kinder, als es im Rückblick scheint. Indem es das in den Blick nimmt, was sonst meist ausgeblendet wird, liefert dieses Buch die erste wahre Gesellschaftsgeschichte der Revolte von 1968.

      Das andere Achtundsechzig
    • Die Geschichte der mühevollen Etablierung einer kritischen Medienöffentlichkeit in der frühen Bundesrepublik. Eine demokratische Öffentlichkeit herzustellen, war im Nachkriegsdeutschland ein gewagtes Unterfangen. Gerade erst der Hitlerdiktatur entwachsen, hatte die Bundesrepublik mit vielfachen Belastungen zu kämpfen: mit der Beharrungskraft obrigkeitsstaatlicher Mentalitäten und nationalsozialistischer Eliten, mit dem provisorischen Charakter des eigenen Staates und dem Krisengefühl der Zeitgenossen. Unter diesen Bedingungen brauchten Massenmedien und Medienpolitik Jahrzehnte, um sich der Demokratie anzupassen. Die Besatzer scheiterten mit dem Versuch, kritische Öffentlichkeit von oben zu verordnen. Erst mit Verzögerung, seit Ende der 50er Jahre, gelang die Überwindung autoritärer Traditionen. Neben der allmählich einsinkenden Erfahrung politischer und wirtschaftlicher Stabilität trieb dabei vor allem der Generationswechsel im Journalismus den Wandel voran. Diese Überblicksdarstellung erschließt das große Feld der massenmedialen Öffentlichkeit zwischen 1945 und 1973 und bindet es an die Geschichtsschreibung der Bundesrepublik an. Augezeichnet von H-Soz-Kult mit dem Preis »Das Historische Buch« 2007 und 2009

      Konsens und Krise
    • Als schlesische Weber im Juni 1844 die Häuser ihrer Fabrikanten zerstörten, unterschied sich ihr Aufbegehren kaum von anderen Arbeiterunruhen zu dieser Zeit. Doch gerade ihr Aufstand wurde zur Sensation ..

      Aufstand der Weber