Gustav Wyneken Knihy






Der Kampf Für Die Jugend: Gesammelte Aufsätze
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Die kulturelle Bedeutung dieses Werkes wird von Wissenschaftlern hervorgehoben, da es einen wichtigen Teil des zivilisatorischen Wissens darstellt. Es wurde aus einem Originalartefakt reproduziert und bleibt dem ursprünglichen Text so treu wie möglich. Leser finden originale Urheberrechtsvermerke, Bibliotheksstempel und andere Notationen, die belegen, dass dieses Werk in bedeutenden Bibliotheken weltweit aufbewahrt wird.
Diese autobiographische Schrift von 1944 – bisher unveröffentlicht – ist ein einzigartiges Zeugnis: Rechtfertigung, Abrechnung und Selbstinszenierung in einem. Ihr Autor Gustav Wyneken war eine der Leitfiguren der Jugendbewegung und der Reformpädagogik – und ein bekennender Pädophiler; 1921 steht er wegen sexuellen Missbrauchs zweier Schüler vor Gericht. Er schreibt seine „Kritik der Kindheit“ mit fast siebzig Jahren, und die Kindheit, um die es ihm geht, ist seine eigene. Gegen die Absicht seines Verfassers zeigt der Text die Innenseite einer selbstsüchtig genutzten pädagogischen Macht, ein abgründiges Begehren, das sich nach der Erfahrung des Scheiterns zu rechtfertigen sucht. – Seit einigen Jahren wissen wir: Wyneken hatte und hat Nachfolger. Deren Selbstbild ist dem seinen nicht unähnlich. Vergleichbar ist auch jener meist unbewusste Impuls, die Verantwortung für pädagogisch camouflierte Untaten in den Nebeln elaborierter Diskurse verschwinden zu lassen, damit die Opfer aus den Augen seien, vielleicht sogar den eigenen. Wenn es gelingt, den Subtext dieser mit sich selbst unzufriedenen Apologie des pädagogischen Eros zu lesen – als eine Lebensbeichte wider Willen – ist einiges gewonnen, vor allem die Distanz zum pädagogischen Fatalismus.
Herausgegeben von Ulrich Hermann Gustav Wyneken (1875-1964) ist in die Geschichte der deutschen Reformpädagogischen Bewegung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts eingegangen als der Mitbegründer der ersten Freien Schulgemeinde im Jahre 1906 in Wickersdorf (bei Saalfeld im Thüringer Wald) und als der Führer einer legendären Jugendkulturbewegung. Die vorliegende Auswahl enthält Texte zu Idee und Programm der Freien Schulgemeinde, zur Jugendkultur, deren Entwicklung sie dienen sollten, und zu wichtigen Aspekten von Schule und Jugendkultur. Vorangestellt ist eine Einleitung des Herausgebers zur Einführung in den „Gedankenkreis“ der Feien Schulgemeinden und der Jugendkultur. Prof. Dr. Ulrich Hermann lehrte Allgemeine, Historische und Schulpädagogik an den Universitäten Tübingen und Ulm, ist Honorarprofessor an der Universität Potsdam und Lehrbeauftragter an der Universität Zürich