Knihobot

Harald Kugler

    Bücherwelten
    Ungewisse Untiefen
    Kassandrarufe
    Der Seelenwurm
    Alphabet der Fantasie
    Wege gegen den Strom
    • Der sein Leben bis ins Kleinste auf Rituale ausgerichtete Hans Schönknecht wird infolge von Einsparmaßnahmen aus dem Referat für Innerstädtischen Tiefbau in dessen Archiv versetzt, was ihn schließlich zu einem kleinen Rachefeldzug gegen seinen Chef veranlasst. Zum Ende dieser Persiflage landen beide im Krankenhaus. Nach der Entlassung aus der medizinischen Betreuung fühlt sich Hans geistig verändert und er glaubt bestimmte Ereignisse vorher sehen zu können. So entgeht er umsichtig einem schweren Verkehrsunfall und treibt ein Gedankenspiel um die richtigen Lottozahlen, bis ihn ein weiterer Unglücksfall wieder in ein Krankenhaus bringt. Dort lernt er den Verursacher des Unfalls, einen Literaturstudenten, und in dessen Umfeld auch über seine Freundin, Penelope, deren Mutter Kaja, eine Deutschlehrerin, näher kennen und begibt sich auf die ambitionierte Reise literarischer Versuche. Er verfasst seine Kindheitserinnerungen, deren heimliche Abschrift auf dem Computer seiner Arbeitsstelle die Entlassung nach sich zieht. Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung entschließt er sich zur Eröffnung eines Antiquariates und ist fortan mit der Zusammenstellung seines Buchbestandes, den er sich aus Anzeigen und Empfehlungen zusammensammelt, befasst. Er besucht einen alten Antiquar und ein älteres Rentnerehepaar und lernt die alte Bernadette kennen, die vor dem Einzug ins Pflegeheim kostbare Bücher an Hans verschenkt. Auch an eine sexsüchtige Witwe gerät Hans bei seiner Suche nach Büchern, die ihn, den eingefleischten Junggesellen, mit den Künsten der geschlechtlichen Liebe vertraut macht.

      Wege gegen den Strom
    • Der Überfall auf den Versicherungsvertreter Kay Schimmel bewirkt bei ihm überraschend erfinderische Fähigkeiten. Plötzlich ist er in der Lage, aus beliebigen Bildern Geschichten zu erzählen. Eines Tages gelangt ihm die Maya-Handschrift des Dresdner Buchmuseums unter die Augen, was den Anfang eines geheimnisvollen Abenteuers auf der Halbinsel Yucatán bildet. Der Zufall will es, dass Kay während eines Lehrganges abends in einer Hotelbar auf den alten Archäologen Oliver trifft, der ihm von einer verborgenen Höhle am Opferbrunnen von Chichén Itzá erzählt. Eine Voraussetzung diese Höhle zu finden wäre Fantasie, sagte Oliver, weshalb Kay nach diesem Bericht eine Herausforderung für sich erkennt, seine neue Fähigkeit, aus Symbolen Fantasien zu entwickeln, mit dem Auffinden dieser Höhle auf die Probe zu stellen.

      Alphabet der Fantasie
    • Manchmal, wenn im Leben so vieles unbefriedigt oder einfach einen unüberlegten oder unglücklichen Verlauf genommen hat, dann sehnt man sich nach einer zweiten Chance oder aber nach einer neuen Identität. Wenn das denn alles so einfach wäre. André Hope wollte in seinen jungen Jahren ein Dichter werden und hat später dieses Handwerk auch verschiedentlich versucht, doch ohne jeglichen Erfolg. Mit diesem Buch legt er eine Vermächtnis nieder, das in mehrfacher Hinsicht Zeugnis von diesen Niederlagen, Verfehlungen und zerstörten Hoffnungen ablegt. Zudem, Menschen führen ein Doppelleben, eines mit einer hellen, von einer scheinbaren Leichtigkeit und Erhaben Sein durchwirkten Seite, und ein dunkles, das nur der Mensch selbst kennt. Auch davon erzählt dieses Buch.

      Der Seelenwurm
    • Der Literaturdozent Dr. Mario Rolfs wird bei der Korrektur eines Manuskriptes an eine besondere Zeit seines Leben erinnert, die er seiner Frau Sabine bislang verschwiegen hat. Doch die Vergangenheit holt ihn unversehens ein, als er einen schweren Unfall erleidet, durch den Dr. Rolfs schwer verletzt wird. Eine der Krankenschwestern in der Klinik ist die Hebamme Grit, die ihn am Krankenbett besucht. Sie ist, was der Verletzte nicht weiß, die Geliebte des Unfallverursachers Dr. Arno Dürrholz. Dr. Rolfs hatte gleichfalls bis vor einigen Jahren ein heimliches Verhältnis mit Grit Breuer. Inhaltsbeschreibung zu Kassandrarufe) Rezension Lektorin Petra Liermann zu 89 - Grad ... In seiner unvergleichlichen Art hat Harald Kugler in diesem Kurzroman gleich mehrere Themen verarbeitet, die Menschen in der heutigen Zeit immer wieder beschäftigen bzw. beschäftigen sollten. Obwohl es um so schwierige Herausforderungen wie Trauerbewältigung, „Ausstieg“ aus der Konsumgesellschaft und den Umgang des Menschen mit der Natur geht, wirkt der Roman zu keiner Zeit schwermütig oder belehrend. Der Leser wird durch die Geschehnisse, die der Protagonist Anders Weisshaupt erfährt, zum Hinterfragen des eigenen Lebens angeregt, aber auch zum kritischen Umgang mit heutigen Werten, Systemen und Verhaltensweisen. Eingebunden in eine schöne Liebesgeschichte zweier Menschen, die viel über die Grundlage einer funktionierenden Beziehung offenbart, lernt der Leser wie nebenbei einiges über zwei sehr unterschiedliche politische Systeme kennen, die gerade Menschen in Deutschland heute noch beeinflussen. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legt!

      Kassandrarufe
    • Es ist die tragische Geschichte von Else und Gerald, wobei die dargestellte Konsequenz nicht nur ein Gedankenspiel des Autors ist. Gerald Morten, der als Vertreter eines Weingutes arbeitet, lernt eines Tages die Psychologin Else Wachsmuth kennen, die nach einer schweren Krankheit ihren treulosen Mann Georg verlassen hat. Gerald und Else scheinen wie füreinander geschaffen und begründen nach einiger Zeit einen gemeinsamen Hausstand. Während sich Else fortan zu einer selbstbewussten und dominanten Hausfrau entwickelt, verträumt sich Gerald in Müßiggang und Selbstgenügsamkeit. In den Unterlagen seiner Eltern entdeckt er seine indische Herkunft über die Ur-Großmutter und vertieft sich über das Reisetagebuch eines Philosophen von Hermann Graf Keyserling in die indische Kultur und ihre Einflussnahme auf die Seele dieser morgenländischen Menschen. Gerald findet charakterliche Ähnlichkeiten mit seiner Person, die ihm darüber das Aussichtslose und Ohnmächtige seiner aufkommenden Gleichgültigkeit zu seiner Freundin und ihrer Liebe erklären.

      Ungewisse Untiefen
    • Es gibt die Autisten unter den Menschen, die in einer eigenen, für den Außenstehenden nicht erklärbaren Welt leben. Sie sehen, hören und fühlen anders und orientieren sich in ihrer Umgebung nach anderen Wertmaßstäben. Spielberg besaß keine dieser außerordentlichen Merkmale und war dennoch ein Mensch mit besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten. Äußerlich einem Menschen aus der grauen Masse ähnlich, war nichts an ihm augenfällig, was etwas Besonderes an ihm verriet. Aber während er sich in ihr bewegte, war es vor allem sein Geist, der auf Abwegen wandelte. Denn Spielberg lebte mental nicht in der Welt, die er körperlich durchschritt. Sein geistiges Terrain hatte er sich aus der Welt der Bücher zusammengesetzt und er lebte darin das Dasein eines Fantasten.

      Bücherwelten
    • Die Gruppe einer bibliophilen Vereinigung trifft sich zu ihrem Jahrestreffen in Dresden. Nach einem Besuch der Sächsischen Landesbibliothek versammelt man sich zum Abend in einer Gaststätte und nach dem Essen in einem Separee, wo die Idee entsteht, dass jeder der Teilnehmer zur Unterhaltung eine Geschichte beiträgt. Es sind neun Männer, die Erzählungen über Bücher zum Besten geben. Der Lehrer Walter Koller erzählt mit „Die Mutprobe“, wie über eine Widmung in einem Buch der Sohn zum bereits toten Vater findet. Überrascht erfährt er zudem, dass sein Vater Gedichte geschrieben und eines über seine Kindheit veröffentlicht hat. Eugen Sebald, ein Flugkapitän erzählt in „Die Versuchung“ von dem Geschick einer Studentin, die sich in Tirol in einen Autor verliebt und zugleich bei einem Bücherdiebstahl in Florenz das Opfer einer Gier wird. Der ehemalige Fabrikant Friedrich Hummel berichtet in „Bücherleben“ vom erdachten Schicksal dreier Bücher durch die Jahrhunderte. Der Bäcker Paul Schönfeld erzählt mit „Die Anleitung“ das Erlebnis eines Antiquars, in dessen Laden sich zwei Bücherfreunde mit einem Buch beschäftigen, aus dessen Inhalt jeder der beiden zu einem neuen Lebenszweck kommt. Der Schriftsteller Max Rodan erzählt in „Wolkenbahnen“ seine eigene Geschichte. Während des 2. Weltkrieges kommt er als Aussiedler nach Deutschland und lernt 1945 in Dresden eine Frau und ihre Tochter Anita kennen. Nachdem er sich als Schriftsteller etabliert hat, trifft er die Tochter während einer Buchlesung wieder und beide verlieben sich kurzzeitig ineinander. Durch Zufall findet Max heraus, dass Anita einen Sohn hat, der auch von ihm stammen könnte.

      Erzählungen aus der Welt der Bücher/Der Bibliophilen - Abend
    • Gefährten der Seele erzählt davon, wie die Liebe Menschen verändern aber auch vernichten kann. Der Vagabund Ludvig sorgt in einem Dorf für Aufregung, während Rob Celler dort nach dem mysteriösen Tod seiner ersten Frau Carmen in Caroline Schramm die Liebe seines Lebens findet. Zuvor begegnet Rob auf seinem Weg in dieses Dorf dem Aussteiger Jonathan Heller, der ihm von seiner ersten Liebe Sonja erzählt, die auf sonderbarer Weise mit dem Leben des Vagabunden verbunden ist, der in Wirklichkeit mit Hein West eine andere Identität besitzt. Die Fürsorge und Neugier von Caroline retten dem Vagabunden das Leben und führen Hein und den Aussteiger Heller schließlich am Grab von Sonja zusammen.

      Gefährten der Seele
    • „Die Einflüsterer“ erzählen von der Ruhe und Gelassenheit, die vom Besitz der Bücher ausgehen. Stolz präsentiert ein Wanderer in 3509 Meter Höhe auf dem „Hochfeiler“ seine Liebe zu den Büchern mit einem Vortrag von Friedrich Schillers Glocke. In der Geschichte um „Der Bibliothaph“ wird erzählt, was der Besitz von Büchern über ihre Eigentümer verrät und „Was machen Bibliophile eigentlich“ ist eine fachspezifische Ergänzung dazu, die zu ihrer Darstellung auch einen Essay von Karl Wolfskehl bemüht. Die Erzählung „Opa Erler“ ist die erlebte Bilanz eines Lebens inmitten und an der Seite von Pflanzen, die uns mit ihrer Vergänglichkeit Geduld lehren. Anders ist dagegen der besessene Sammler in „Glücksschmiede“ charakterisiert, dem der Zufall ein großes Glück beschert. Die Geschichte um „Die Versicherung“ zeigt in ihrem komödiantischen Verlauf die Schutzbedürftigkeit wertvoller Bücher auf, während „Das Bücherdreieck“ das Vermächtnis der Bücher umreißt. In „Was willst?“ wird das Schicksal einer außer Kontrolle geratenen Bücher-Sammlerfamilie aus dem Munde eines Kindes erzählt und „Gernot“, der eine strenge Kindheit erfahren hat, sucht auf eigene Faust Bestimmungen für sein Leben, was ihn am Schluss mit seinen Eltern versöhnt. In „Abschied“ wird das Unvermeidliche jedes Sammler- und Bücherliebhaber Lebens dargestellt und zu einem schicksalhaften Abschluss gebracht, womit sich am Ende des Kaleidoskops auch die Erzählung „Von unsichtbarer Hand“ befasst, die aus der Benutzung der Bücher zu einer Lebensrückschau animiert.

      Tolldreiste Geschichten zur Bücherliebhaberei
    • Auch im zweiten Band zum Bibliophilen-Abend erzählen im Rahmen eines Jahrestreffens Mitglieder einer bibliophilen Vereinigung einander am Abend in einem Separee bei Zigarren und Wein Geschichten über und von Büchern, die sie selbst erlebt, gehört oder gelesen haben. Dieses Mal geht es um einen schicksalhaften Verlauf eines entliehenen Buches, es wird die doppeldeutige Geschichte von Buchfinken erläutert oder davon erzählt, welch magische Eigenschaften Worten anhaften. Ein Teilnehmer berichtet davon, wie in einem alten Buch ein Rezept gefunden wird, das der Gedächtnisschwäche abhelfen soll und ein neues Mitglied lässt vom sternstundenhaften Erlebnis einer Begegnung mit Manuskripten wissen. In einer Geschichte wird von den tragischen Auswirkungen einer Sammlertätigkeit erzählt, während ein weiterer Beitrag eine fantastische Reise in das Reich der Sinne zum Gegenstand hat. Auch von einem Mordfall ist in diesem Buch die Rede, der den ermittelnden Inspektor vor ein großes Rätsel stellt. Last, but not least entdeckt ein angehender Antiquar in einem alten Kloster einen geheimen Bibliotheksraum und mit der Geschichte über das seltsame Begehren von Büchern wird der Band beendet. Wieder handelt es sich um eine Hommage an die Bücher, die in ihrer Form und ihrer Geltung bewahrt sein wollen.

      Erzählungen aus der Welt der Bücher/Die Magie der Bücher