Um den Bedürfnissen einer leistungsfähigen und modernen öffentlichen Verwaltung gerecht zu werden, sind heute die Entscheidungsträger gefragt, eine umfassende Strategie für Veränderungsprozesse im Personalmanagementbereich zu entwickeln. Die Notwendigkeit, komplexe Anforderungen mit weniger Ressourcen bewältigen zu müssen, führte in der öffentlichen Verwaltung zu Veränderungen in den Managementstrukturen, die einer vielfältigen internen Kontrolle bedürfen. Zur Prüfung der Gesetzmäßigkeit, der Einhaltung der Vorschriften und der ordnungsgemäßen finanziellen Abwicklung werden hinkünftig neben Aufgaben der Kosten-Nutzen-Abschätzung von Vorhaben und Projekten auch Prüfungen im Bereich des Personalmanagements durchzuführen sein. Dabei wird von einer Internen Revision bzw. einer prüfenden Stelle in der öffentlichen Verwaltung erwartet, dass sie für die Organisationsleitung analysiert, ob Instrumente innovativen Managements zielorientiert, sinnvoll und somit auch wirkungsorientiert eingesetzt wurden. Die Interne Revision kann die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen, indem sie sich offen zeigt für den Wandel im Organisationsbereich und mit dem entsprechenden Know-how auf die veränderten Bedingungen einwirkt.
Dieter Kandlhofer Knihy



Das vorliegende Jahrbuch zur Jahrestagung der Internen Revision 2009 erscheint nun zum dritten Mal. Alle Beiträge beziehen sich auf Vorträge, die anlässlich der Jahrestagung der Internen Revision 2009 zum Thema „Prüfung des Förderungswesens“ gehalten worden sind. Dieses Buch soll allen Revisoren und Prüfern, aber auch Bediensteten, die in Förderungsverfahren eingebunden sind, vor Augen führen, wie wichtig Hintergrundinformationen im Bereich der Förderungsabwicklung sind, um eine effektive und effiziente Leistung für den Förderungsgeber wie Bund, Länder oder Gemeinden zu erbringen.
Nach dem Skandal um den Neubau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses in den späten Siebzigern stellte der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky die Bundesverwaltung unter Kontrolle. Am 15. September 1981 beschloss der Ministerrat eine „Neuordnung der (Innen)Kontrolle in der Bundesverwaltung“, was zur Gründung der Internen Revision führte. Ihr Ziel war die Schaffung eines effizienten Kontrollsystems zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Bundesverwaltung und zur Vermeidung von Unzulänglichkeiten. Die Prüfung von Vergabeverfahren gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Internen Revision. In Österreich beläuft sich das Volumen öffentlicher Aufträge auf über 35 Milliarden Euro jährlich, was in der EU etwa 16 % des gesamten Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Angesichts dieser ökonomischen Dimension sind Vorkehrungen notwendig, um den gesetzmäßigen und korrekten Einsatz öffentlicher Mittel bei der Vergabe sicherzustellen. Die Interne Revision spielt dabei eine unverzichtbare Rolle im Kontrollsystem zur Gewährleistung des Vergaberechts. Das Jahrbuch behandelt in elf Beiträgen das Thema „Interne Revision und Vergaberecht“ und dient als Handbuch und Nachschlagewerk für Revisoren, Prüfer, Kontrollore sowie Fachbereichsmitarbeiter.