Hans-Jürgen Greschat Knihy



Diese Texte verweisen auf Wege, die Hans Jürgen Greschat in seinem Berufsleben als Religionshistoriker gegangen ist. Sie haben ihn unter anderem nach Sri Lanka geführt, nach Indien, Thailand, Myanmar, Hong Kong, Taiwan, Polynesien, Nigeria, Südafrika und South Dakota, USA. Zu Anfang der Geschichte besaß wohl jede Horde ihre eigene Religion. Beim heutigen Stand der Entwicklung gibt es noch immer regional begrenzte Religionen, aber auch solche ohne Grenzen, die sog. Weltreligionen. überall anzutreffen ist die Unreligion, der Verlust oder die Negation von Religion. Der Atheismus entstand im Abendland, wo sich die Religion des Volkes Gottes, die des Sohnes und die des Propheten Gottes etabliert hatten, während in Indien schon lange die gottlose Religion des Buddha erblüht war. Kurz gesagt, im Laufe der Geschichte sind Religionen entstanden und wieder vergangen. Es hat Tausende von Religionen gegeben und es gibt sie noch heute. Sie konkurrieren mit einander als Lehrsysteme. Aber deren Anwendung schrumpft auf ein einziges System von Gut und Ungut zusammen, auf eine Ethik.
Die Sache Religion in religionswissenschaftlicher Sicht
Wie Religion erforscht, erlebt, gelebt wird
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Zu den Sachen selbst, so lautet das Motto der Phänomenologen. Die Sache als Thema schließt anderes aus: Erklärungen der Sache, Beurteilungen, Verurteilungen, Empfehlungen, Reformvorschläge, Klagen, Anklagen. Die Sache Religion umfasst Religion im Plural als religiöse Institutionen mit speziellen Lehren und Praktiken, als Religiosität, d. h. als persönliche Anwendung der Lehren und Praktiken, sowie im Singular als der Kern von Religionen und Religiosität. Die Sicht der Religionswissenschaft hat sich historisch entwickelt. Studiert wird Religion am Menschen im Unterschied zur Theologie, in der man von Gott ausgeht. In der Religionswissenschaft studiert man Menschen, die Religion erleben, die mit und in ihr leben. Diese Sicht unterscheidet die Religionswissenschaft von anderen Humanwissenschaften, in denen Religion als ein Phänomen der Literatur, der Geschichte, der Gesellschaft, der Philosophie, der Psychologie usw. erforscht wird.