In dieser Arbeit wird die aktuelle Hausaufgabenpraxis im gymnasialen Chemieunterricht am Ende der Sekundarstufe I untersucht und optimierte Hausaufgaben im Themenbereich Säure-Base entwickelt. Die Erhebung erfolgt mittels eines Verhaltensfragebogens für Lehrkräfte in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, wobei nur geringe Unterschiede zwischen den Bundesländern festgestellt werden. Die Mehrheit der Lehrer/innen gibt an, regelmäßig Hausaufgaben zu stellen und diese zu kontrollieren. Im Durchschnitt sind für die Erledigung 10 bis 15 Minuten eingeplant, wobei geschätzte 50 bis 75 Prozent der Schüler/innen die Aufgaben bearbeiten. Die entwickelte Interventionsmaßnahme umfasst eine achtstündige Unterrichtsreihe zum Thema Säure-Base sowie eine Hausaufgabe für jede Stunde. Eine Fallstudie an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen mit einer Chemielehrerin und zwei zehnten Parallelklassen zeigt Hinweise auf die Lernwirksamkeit des optimierten Designs. Die Interventionsgruppe weist einen signifikant größeren residualen Lernzuwachs bei mittlerer Effektstärke im Vergleich zur Kontrollgruppe auf. Allerdings können keine Effekte der Intervention hinsichtlich Interesse und Motivation nachgewiesen werden.
Corinna Kieren Knihy
