„Angeschmuddeltes Papier, winterverbrauchtes Plastik, das lag da rum, neben den Ameisen und Totengräbern, wie sie alle hektisch durcheinanderliefen, als ich mit meiner Schaufel herumstocherte. Schlafmangel macht die Sinne fein.“ Normalerweise passiert nicht viel in der ostwestfälischen Kleinstadt Hasenbeken. Nun aber liegt ein toter Mann auf einem Jägerhochsitz, augenscheinlich verhungert. Polizeianwärter David und sein Berliner Freund Peter machen sich auf die Suche nach den Gründen für die Tat. Im Tagebuch des Toten finden sie Hinweise auf Geschehnisse in einer psychiatrischen Klinik während der NS-Zeit. Aber wie hängen die Verbrechen der Vergangenheit mit dem Toten zusammen? Nachdem auch David stirbt, versucht Peter, der in Berlin ein exzessives Leben führt, aber an einer bipolaren Psychose leidet, alles aufzuschreiben: Die gemeinsame Jugend von David, Peter und ihren Freunden in Hasenbeken, das Künstlerleben in Berlin, die Recherche und Detektivarbeit. Manches offenbart er seinem Psychiater Baust, der ihn wie seinen Paradepatienten behandelt. Doch kann man ihm trauen?
Daniel Ketteler Knihy




Der junge Herr lebt seit einigen Wochen in einer Dachmansarde, die eigentlich schön ist, jedoch durch den Lärm der städtischen Kreuzung und die Vögel im Hintergrund geprägt wird.
In der vorliegenden Arbeit soll die Sozialisation des Arztschriftstellers Gottfried Benn genauer untersucht werden. Insbesondere die frühen medizinhistorischen Essays bergen interessante Hinweise in Richtung einer Schritt für Schritt aufkeimenden Poetologie im Spannungsfeld zwischen Erkenntniskritik, Neurowissenschaft und Dichtung. Die Essays sollen hierbei vor allem unter Berücksichtigung ihres psychiatriehistorischen Hintergrundes betrachtet werden, wobei ein besonderes Augenmerk der Rezeption zeitgenössischer, sinnesphysiologischer Fragestellungen gilt. Alle Versuche der Literaturkritik, den Naturwissenschaftler Gottfried Benn vom Dichter Benn abzuspalten, sind von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Auch die Selbstbezeugungen Benns deuten explizit in diese Richtung.