Knihobot

Mark Altten

    Mister Biel und der Westberliner Sumpf
    Die CIA stellt in Berlin die Weichen
    Berliner Maifeiern und Kalter Krieg
    Das Gaddafi-Komplott
    • Das Gaddafi-Komplott

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      KlappentextAm 26. Februar 2011 gingen in Berlin Libyer auf die Straße. Da lebte Gaddafi noch und die NATO bombardierte noch nicht. Wofür oder wogegen sie demonstrierten, bekamen die meisten nicht mit. Allein die Kundigen erkannten die rot-schwarz-grüne Fahne (am linken Bildrand). Es handelte sich um das Banner der 1969 von den Militärs um Oberst Gaddafi gestürzten Monarchie. Damit war klar, wohin die Reise in Libyen gehen sollte: Vorwärts in die Vergangenheit! Gaddafi stand spätestens seit jenem Tag auf der Abschussliste, als er die Ölquellen verstaatlichte. Der Reichtum floss nicht mehr ins Ausland, Libyen wurde laut UNO-Angaben zum »höchstentwickelten Staat« Afrikas. Wie schon im Irak nahm der Westen auch in Libyen den »irren Diktator« ins Visier: um die Demokratie ein- und wie gewohnt das Öl auf eigene Rechnung auszuführen. Mark Altten untersuchte die Entwicklung des Kampfes zur Beseitigung Gaddafis, wer wo wann die Strippen zog, um in Libyen wieder die alte Geschäftsordnung herzustellen. Die Spuren führten auch nach Berlin. Genauer: ins Westberlin der 80er Jahre.

      Das Gaddafi-Komplott
    • Am 1. Mai vor 65 Jahren kamen erstmals nach dem Kriege in Berlin und anderswo Menschen zusammen, um eine revolutionäre Tradition der internationalen Arbeiterbewegung wieder aufzunehmen. Die Nazis hatten sie verhunzt und für ihre reaktionären Zwecke missbraucht. In der Viermächte-Stadt Berlin nahmen daran schon bald die westlichen Besatzungsmächte Anstoß. Sie untersagten dieses und jenes und handelten nach dem Grundsatz: Wenn sich eine Bewegung nicht verhindern lässt, muss man sich an deren Spitze stellen, um sie in die Sackgasse zu führen. Mark Altten legt mit diesem spotless-Band die erste Überblicksdarstellung der Maifeiern in Westberlin vor. Er war Akteur und Zeitzeuge. Überzeugend weist er nach, wie verschiedene Gewerkschaften gesteuert und instrumentalisiert wurden. Zwischen 1946 und 1989.

      Berliner Maifeiern und Kalter Krieg
    • Am 23. Mai 1949 wurde am Bahnhof Zoo in Westberlin geschossen, ein Mensch starb. „Todesopfer des kommunistischen Terrors“ schlagzeilte die Westpresse. Die Berliner Zeitung hingegen schrieb: „Berlin verteidigt seine S-Bahn“. Eine „Clique von bezahlten Agenten“ habe versucht, „die Berliner Verkehrseinheit zu sprengen“. Im August 1948 war es der CIA gelungen, den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) zu spalten und in Westberlin eine „Unabhängige Gewerkschaftsorganisation“ (UGO) zu gründen. Sie wurde als Instrument im Kalten Krieg gegen den Osten gebraucht. Im Frühsommer vor 60 Jahren legte die UGO im Westteil der Stadt die S-Bahn lahm. Mark Altten erinnert an diesen „Streik“ und zeigt, wie dabei der US-Geheimdienst im Hintergrund die Strippen zog und die Weichen für Westberlin stellte.

      Die CIA stellt in Berlin die Weichen
    • Eigentlich hieß er Ulrich Bielschowsky. 1945 kehrte er in US-Uniform nach Deutschland zurück und nannte sich Ulrich E. Biel. Als er im Januar 1996 im Alter von 88 Jahren starb, gedachte die CDU 'eines Mannes des freien Berlins der ersten Stunde'. Er war ein Strippenzieher, ein Königsmacher und ein Königsmörder. Vor allem aber war er ein kalter Krieger und Antikommunist. Er setzte 45 Konrad Adenauer aufs Gleis und sorgte 48 dafür, daß in der Frontstadt Berlin Ernst Reuter Bürgermeister wurde. Als Biel in Zehlendorf Ende der 50er Jahre sein Haus einweihte, kamen aus USA sogar Henry Kissinger und Zbigniew Brezinski Ohne Biel, den Kanalarbeiter mit dem Mandat der CIA, wäre Westberlins CDU nicht das geworden, was sie war und zu Teilen noch immer ist: Filz und Sumpf

      Mister Biel und der Westberliner Sumpf