›Ich, dann eine Weile nichts‹ ist die literarische Auferweckung Bogislaws XIV. (1580–1637), des letzten Herzogs von Pommern. Volker Altwasser lässt diese tragische Figur, den Letzten einer ruhmvollen Herrscherdynastie, selbst zur Sprache kommen. Vor historisch detailliert recherchierter Kulisse erstellt er das Psychogramm eines Scheiternden und spannt mit überraschenden Anspielungen auf Shakespeare und Schiller einen atemberaubenden Bogen. Mutig inszeniert Altwasser, der »grandiose Erzähler, der Menschenfischer« (Thomas Hürlimann) ein tolldreist gereimtes Theaterstück, eingebettet in eine Litanei der Verzweiflung, in eine rhythmische Reflexionssuada über das Herrschen, über die Macht, die Schwäche und über die Macht der Schwäche. Bogislaw, der letzte Pommernherzog, der alles wollte, verliert am Ende noch sich selbst. Altwasser betritt mit diesem »Theaterroman« literarisches Neuland und wagt die Eroberung eines Terrains, dessen Grenzen sich von Schiller zu Artaud erstrecken.
Volker Altwasser Knihy






Volker Harry Altwasser legt hier nach 5 Romanen eine literarisch-biografische Zwischenbilanz vor, in der er weder vor Polemik noch vor Selbstverletzung zurückschreckt. Er bezieht Stellung, trägt sich zu Markte und erklärt seinen Weg vom Romancier zum Schriftsteller. Ohne Erinnerungen an die Kindheit, ohne Bilder aus der Kindheit, mit der Familie radikal gebrochen, berichtet er aus einem prekären Leben zwischen Rostock, Berlin und Leipzig, einem Leben, gewidmet ausschließlich der Literatur, die ihn gerettet hat und die er nun seinerseits zu retten versucht. Ein intimes, wütendes, intensives Buch voller Geschichten, Einsichten und Irrtümer, Weisheiten und Behauptungen.
Rostocker Kammerspiel: Der Tote in der Fliegerkneipe Rostock 2017: In der einzigen Fliegerkneipe der Hansestadt in der Nähe des Doberaner Platzes wird über dem Zigarettenautomaten eine Gedenkplakette enthüllt. Sie erinnert an Richard R. Roesch, Krimiautor und Stammgast der 'Schallmauer'. Volker H. Altwasser ist bei dieser Zeremonie anwesend und erinnert sich an seinen Kollegen: An einem Donnerstagabend einige Jahre zuvor, während ein gewaltiger und eisigkalter Wintersturm das Leben auf den Straßen zum Erliegen brachte und im Radio davor gewarnt wurde, nach draußen zu gehen, fand man die übel zugerichtete Leiche des Schriftstellers Roesch in der 'Schallmauer'. Noch in derselben Nacht mussten die Ermittler Pawel Hoechst und Kevin Hilbig den Mordfall in ihrer Lieblingskneipe lösen. Klar war ihnen dabei zunächst nur eines: Sie sind eingeschlossen mit den übrigen Gästen – und einem Mörder.
Glückliches Sterben
- 203 stránek
- 8 hodin čtení
Sommer 1945, Kalifornien: Der jüdische Schriftsteller Bruno Frank liegt im Sterben und beginnt seinen letzten Roman, in dem er das Sterben des großen französischen Moralisten und Frauenhelden Chamfort erzählen will. Das Manuskript bricht nach dem ersten Kapitel ab, Frank stirbt, doch der Beginn des Romans wird mit Unterstützung seiner Freunde Thomas Mann und Lion Feuchtwanger in einer Zeitschrift veröffentlicht. Jahrzehnte später liest Volker Harry Altwasser dieses Fragment und beschließt, das Buch für Frank zu Ende zu schreiben. Entstanden ist ein übermütiger, dicht erzählter Roman, der die Biografien zweier großer Männer leichtfüßig verknüpft, ein wahres Buch voll Erotik und Tod.
Letzte Haut
- 476 stránek
- 17 hodin čtení
Es ist die unwahrscheinliche und doch wahre Geschichte eines Richters, dessen Auftrag es war, die Korruption in den Konzentrationslagern zu bekämpfen. Karrieresüchtig und blind für die Barbarei in den Lagern bewies Dr. Kurt Schmelz schließlich in einem verbrecherischen Regime Mord mit Mord und verkörpert so die unvorstellbare Perversion einer Zeit in Deutschland. 18 Monate untersucht der SS-Ermittlungsrichter und Polizeibeamte Dr. Schmelz 1943/44 die Verhältnisse im KZ Buchenwald. Ausgerüstet mit einem personengebundenen Geleitbrief hat er freie Einsicht in alle Bereiche des Lagers. Noch im Winter 1944 wird der Kommandant des Konzentrationslagers, Karl Koch, in einem Geheimprozess wegen Wehrkraftzersetzung, Unterschlagung und Mord zum Tode verurteilt. Dies gelingt Schmelz, weil er nach hartem Ringen mit sich selbst zum Mörder an zwei sowjetischen Kriegsgefangenen wird: Er beweist mit dem Prinzip der Ausschließlichkeit persönlich motivierte Morde - mit Mord. Mit diesem atemberaubenden und erschütternden historischen Roman, wird der Staffelstab des Erzählens über die Verbrechen des Nationalsozialismus an die Enkelgeneration übergeben.
Letzte Fischer
- 503 stránek
- 18 hodin čtení
Volker Altwassers ›Letzte Fischer‹ ist eine Hommage an das Leben auf den Meeren, ein Abgesang auf eine Männerwelt, die mit ihren Ritualen und Traditionen wie aus der Zeit gefallen wirkt. Neben furiosen Beschreibungen der Waljagd und der Walverarbeitung und mitreißenden Schiffsmanövern auf der ungebändigten See entspinnt sich eine zärtliche Geschichte, die von tiefer Melancholie und Wehmut durchzogen ist. Ein großes Hochseeepos, das vom Meer und immer auch von der Literatur über das Meer erzählt.
Letztes Schweigen
- 254 stránek
- 9 hodin čtení
Die Geschichte eines gedemütigten, vernachlässigten, ungeliebten Jungen, der Kraft seiner eigenartigen Phantasie einen Weg aus der Trostlosigkeit findet und doch der ewige Außenseiter bleiben wird. Mangelnde Liebe, ständig wechselnde Stiefväter, die irgendwann immer als schwere Alkoholiker, als »Säufersäue«, enden – allem zu Trotz entrinnt der Junge der Sprachlosigkeit und erfindet sich neu.
Wie ich vom Ausschneiden loskam
- 208 stránek
- 8 hodin čtení
Wenn die Söhne auspacken - können die Väter einpacken Sein Vater ist ein versoffenes Wrack, das den Wellensittich Putzi duscht, fönt und in den Kühlschrank steckt. Ständig bedroht er die Mutter, hat fremde Frauen im Bett und eines Tages ist er einfach weg. Der Sohn greift zur Schere, schneidet Figuren aus und versetzt sie in eine andere Umgebung. Zärtlich bearbeitet er weibliche Aktfotos, immer bedacht, genau auf dem Strich zu schneiden. Ansonsten geht alles daneben: Auf dem Moped wird er fast von Grenzsoldaten erschossen, am 9. November 1989 meldet er sich zur NVA, plötzlich fällt die Mauer. Er findet sich auf dem Ku’damm, dann auf einer Fregatte der Bundesmarine wieder, desertiert auf Gran Canaria und muss trotzdem am Golfkrieg teilnehmen. Doch er verliebt sich auch, ersetzt das Ausschneiden durch das Aufschreiben und berauscht sich an einer Welt aus Wörtern. Als er dem scheinbar gewandelten Vater nach Jahren wieder begegnet, kommt es zur dramatischen Abrechnung. Volker H. Altwassers Entwicklungsroman erzählt in eindringlichen und komischen Szenen die Nichtbeziehung zwischen Sohn und Vater. Auf dem Weg durch die Familienhölle seiner Kindheit in der DDR und seiner Jugend während der Wende hin zum Erwachsenen in der BRD entgeht der Erzähler dem Schicksalsfluch, so zu werden wie sein Vater.