Jürgen Ritte Knihy




Endspiele
- 253 stránek
- 9 hodin čtení
Der Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert markiert auch den Übergang von einer von Zeitzeugen gespeisten Erinnerung zu organisierten und symbolischen Formen des »kulturellen Gedächtnisses«. Welche Erzählung vom kapitalen Zivilisationsbruch des vergangenen Jahrhunderts wird dabei an kommende Generationen weitergereicht? Die Virulenz der Polemiken um den »richtigen« Geschichtsdiskurs (Historikerstreit, Martin Walsers Paulskirchenrede etc.) belegt, dass die Debatte um die »narrative Identität« der Deutschen als Täter- und neuerdings wieder Opfervolk noch lange nicht abgeschlossen ist. Selten wird jedoch nach den spezifisch ästhetischen und poetischen Voraussetzungen des Erinnerns und Erzählens von Geschichte gefragt, vielmehr richtet sich das Augenmerk auf die moralische Perspektive des Autors. Am Beispiel von drei großen Geschichtserzählungen (Dieter Forte), Geschichtsinszenierungen (Walter Kempowski) und Geschichtsbefragungen (W. G. Sebald) geht Ritte der Frage nach, wie und ob sich heute noch die Geschichte der deutschen Katastrophe literarisch erzählen lässt, und entwickelt eine literarische Ästhetik des Erinnerns.
Ein Hausbuch für Küche und Leben. Ein verführerischer Sprachspaß. Ein Buch über die Geburt der Freiheit durch Einführung der Regel. Am Anfang der berühmtesten, einflussreichsten und langlebigsten Autorengruppe der Welt steht eine Verabredung zum Essen: An einem Abend im November 1960 laden Raymond Queneau und Francois Le Lionnais im Restaurant „Au Vrai Gascon“ eine Reihe von befreundeten Schriftstellern ein, mit denen sie die Literatur revolutionieren. Am Ende der Tafelrunde ist eine Idee geboren, der wir nicht wenige der großen Meisterwerke in der Literatur des 20. Jahrhunderts verdanken: Italo Calvinos Unsichtbare Städte ebenso wie Georges Perecs Das Leben- Gebrauchsanweisung oder Oskar Pastiors grandiose Wortakrobatien. Der Name dieser Idee: OuLiPo - „Ouvrir de Littérature Potentielle“, die Werkstatt für potenzielle Literatur. Die Idee: Alles wird leichter, vergnüglicher, spannender, wenn man sich’s schwerer macht. Wenn man eine Regel einführt. Wenn man sich eine Verfassung gibt. Und natürlich entsteht zeitgleich mit OuLiPo auch OuCuiPo: die Werkstatt der potenziellen Kochkunst, „Ouvroir de Cuisine Potentielle“. Mit pantagruelischem Appetit auf Avantgarde hat der wortmächtige Literaturvermittler und Leckerschmecker Jürgen Ritte ein Kochbuch mit Rezepten monochromer Küche, Speisekarten ohne den Buchstaben „e“ und den Geheimnisse der ländlichen Küche Frankreichs herausgegeben, kommentiert und übersetzt.