Knihobot

Marion Pollmanns

    Didaktik und Eigensinn
    Unterrichten und Aneignen
    Hunde in der Schule
    • Hunde in der Schule

      Fallstudien zur Entpädagogisierung von Schule und Unterricht

      Hunde in der Schule und im Unterricht einzusetzen, erscheint mehr und mehr etabliert; eine schulpädagogische Auseinandersetzung mit diesem Phänomen ist allerdings bislang ausgeblieben. Diese nimmt sich der Band vor: Anhand von Fallstudien zur Programmatik, Praxis und Deutung des Hundeeinsatzes an Schulen wird nach seiner möglichen pädagogischen Bedeutung gefragt. Durch die Analysen zeigt sich jedoch, dass ihm keinerlei pädagogische Idee innewohnt. Angesichts dieses Befundes erscheint aufklärungsbedürftig, wieso der Einsatz von Hunden in Schule und Unterricht, obschon als a-pädagogisch einzuschätzen, in Theorie und Praxis derart auf Anklang stößt.

      Hunde in der Schule
    • Unterrichten und Aneignen

      Eine pädagogische Rekonstruktion von Unterricht

      In welchem Verhältnis stehen das Unterrichten einer Lehrperson und das Aneignen der Schüler, also ihr Umgang mit dem „Lernangebot“? Dies wird im Interesse daran rekonstruiert, zu einer empirisch fundierten, pädagogischen Theorie des Unterrichts zu gelangen. Die Ergebnisse der objektivhermeneutischen Rekonstruktion werden in Form von vier Fallstudien zu vier Unterrichtsstunden vorgelegt. Besonders die Exploration der Aneignungsweisen der Heranwachsenden kann als originärer Beitrag zur rekonstruktiven Unterrichtsforschung erachtet werden, da die Seite des „Lernens“ nicht nur traditionell in der pädagogisch-didaktischen Betrachtung des Unterrichts unterbelichtet blieb, sondern auch noch nicht versucht wurde, sie rekonstruktiv zu erschließen. Erst die Einsichten in die unterschiedlichen Aneignungsweisen der Schüler einbeziehend, kann Unterricht verstanden werden, so die leitende These der Arbeit, stellt er doch eine Verschränkung von Unterrichten und Aneignen dar. Deren Verhältnis wird herausgearbeitet: Dadurch kann gezeigt werden, inwiefern sich Unterricht als Vermittlung, inwiefern aber auch als Nicht-Vermittlung vollzieht.

      Unterrichten und Aneignen
    • Angesichts des Scheiterns didaktischer Praxis und dessen ungenügender Reflexion lässt sich von Alexander Kluge lernen. Seine Vermittlungspraxis gelingt, weil ihre 'Didaktik' die Unverfügbarkeit derjenigen wahrt, denen etwas vermittelt werden soll: Kluge unterlässt es mit Absicht, die Vermittlung gemäß einer willkürlich unterlegten 'Logik' zu didaktisieren. Entsprechend fordert Kluge in seiner Theorie der Vermittlung, der 'Eigensinn' der Rezipienten, der die individuelle Lebendigkeit ihrer Aneignungsweisen ausmache, dürfe vom Filmemacher bzw. Autor nicht überformt werden. Indem Kluge jedoch eine Allianz mit dem Eigensinn anstrebt und zugleich eine Methode entwickelt, wie diese Allianz herzustellen sei, holt er die Unverfügbarkeit der Eigensinne didaktisch ein. In ihrer Rekonstruktion zeigt Marion Pollmanns, wie sich Kluges Theorie der Vermittlung im Widerspruch zwischen dem Didaktischen und dem Eigensinn verfängt und somit der scheiternden Positivität didaktischer Theorie nicht entkommt. Seiner Vermittlungspraxis jedoch entnimmt sie die Hinweise darauf, wie es praktisch möglich ist, das Uneinholbare zu wahren: zu vermitteln, ohne zu lehren.

      Didaktik und Eigensinn