Knihobot

Tobias Mühlenbruch

    Heinrich Schliemann
    Baubefunde und Stratigraphie der Unterburg und des nordwestlichen Stadtgebiets
    Hethitische Keramik im Kontext
    Die Synchronisierung der nördlichen Levante und Kilikiens mit der ägäischen Spätbronzezeit
    • Importfunde aus der Ägäis und ihre Imitate aus Siedlungen und Gräbern an der Levanteküste kennt die Forschung schon seit Jahrzehnten, vor allem mykenische Keramik und Figurinen. Mit dieser Studie wird ein Katalog derjenigen mykenischen Gefäße und Scherben vorgelegt, die aus geschlossenen Funden in Kilikien, Syrien und dem Libanon stammen, unabhängig ihres Herstellungsortes in Südgriechenland, auf Zypern oder in der Levante. Objekte aus geschlossenen Kontexten sind dabei von besonderer Bedeutung für die Synchronisierung mit Südgriechenland, wo die Typologie der mykenischen Keramik durch Siedlungsstratigraphien abgesichert ist. Im ersten Teil der Studie werden die Kontexte jedes Ortes vorgestellt und die Funde aus ihnen mit einer Bestimmung tabellarisch aufgelistet. Es folgt die ausführliche Beschreibung und Datierung der Stücke. Abschließend wird für jeden der 25 Stätten eine historische Auswertung vorgenommen. Neben der Datierung interessiert in einem zweiten Teil die Frage nach dem ¿Wert¿ und der „Bedeutung“ der mykenischen Keramik in der Levante. Dafür werden ausgewählte Kontexte studiert, wobei leider nur wenige die Möglichkeit boten, das Auftreten mykenischer Keramik im Vergleich mit lokalen und zyprischen Funden zu betrachten. Im Zusammenhang mit Importfunden wird auch auf die Handelsstrukturen während der Spätbronzezeit im Ostmittelmeerraum eingegangen

      Die Synchronisierung der nördlichen Levante und Kilikiens mit der ägäischen Spätbronzezeit
    • Hethitische Keramik im Kontext

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      Neben dem “Land Hatti” mit der Hauptstadt Hattuša war auch das “Obere Land” von großer Bedeutung für das Hethiterreich, obwohl bisher nur die Städte Kusakli-Sarissa und Kayalipinar [=Šamuha?] angegraben wurden. Bei der untersuchten Gefäßkeramik handelt es sich um über 4.180 Scherben von 3.770 Gefäßeinheiten aus dem 2005-2009 ergrabenen Gebäude B [Schicht 4-3, althethitisch / mittelhethitisch bis frühe Großreichszeit, bis 14. Jh. v. Chr.] auf dem Südosthügel von Kayalipinar, Kr. Yildizeli, Prov. Sivas. Der 18 m x 36 m große Bau war N-S-gerichtet, langrechteckig, mehrphasig und zweigeschossig und bildete mit dem süd[west]lichen Nachbarbau A eine Freifläche und wohl die Palastanlage eines regionalen Amtsträgers. Bei der Keramik überwiegen tongrundige Waren sowie Schalen und Schüsseln, aber auch seltene Waren und Formen liegen vor. Die Analysen ergaben eine Standardisierung hethitischer Keramik trotz sehr unterschiedlicher Größen. Die Funde erlauben Vergleiche der - offenbar kulturspezifischen - Aktivitätszonen in Bau B und zeitgleichen Gebäuden und damit einen Brückenschlag zwischen dem anatolischen, zyprischen, ägäischen und levantinisch-ägyptischen Kulturbereich.

      Hethitische Keramik im Kontext
    • Die Ausgrabungen von Klaus Kilian in der Unterburg von Tiryns zwischen 1976 und 1983 führten zu einer Neubewertung der mykenischen Nachpalastzeit (SH III C) im 12. und 11. Jahrhundert v. Chr. Diese Epoche folgte der späten mykenischen Palastzeit (SH III B2), die durch Brandkatastrophen endete und das mykenische Palastsystem mit seiner Linear B-Schrift und spezifischen Gesellschaftsstruktur beeinträchtigte. Kilians Funde belegen, dass SH III C nicht als „dunkles Zeitalter“ nach der Palastzerstörung betrachtet werden sollte, sondern als bedeutende historische Phase in Südgriechenland. Er konnte eine Abfolge von Siedlungsschichten dokumentieren, die als Leitstratigraphie der Nachpalastzeit gelten. Besonders hervorzuheben sind die Kultgebäude aus SH III C. Die Ergebnisse umfassen die Stratigraphie der Unterburg von SH III C Früh bis Spät sowie die Ausgrabungen in Stadt-Nordwest. Die Siedlungshorizonte werden rekonstruiert und die Bauweisen verglichen. Zudem wird ein Modell zur Entwicklung der Siedlung zwischen der späten Palastzeit und der frühen Eisenzeit vorgestellt, ergänzt durch eine Auswertung der Wirtschaftsweise unter Berücksichtigung archäozoologischer und archäobotanischer Daten. Abschließend wird der Fundort im Kontext des Ostmittelmeerraumes des 12. und 11. Jahrhunderts bewertet, insbesondere in Bezug auf die Argolis, Korinthia und Zypern, wobei Parallelen zwischen SZ III A-Siedlungen und Tiryns diskutiert werden.

      Baubefunde und Stratigraphie der Unterburg und des nordwestlichen Stadtgebiets