Hethitische Keramik im Kontext
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Neben dem “Land Hatti” mit der Hauptstadt Hattuša war auch das “Obere Land” von großer Bedeutung für das Hethiterreich, obwohl bisher nur die Städte Kusakli-Sarissa und Kayalipinar [=Šamuha?] angegraben wurden. Bei der untersuchten Gefäßkeramik handelt es sich um über 4.180 Scherben von 3.770 Gefäßeinheiten aus dem 2005-2009 ergrabenen Gebäude B [Schicht 4-3, althethitisch / mittelhethitisch bis frühe Großreichszeit, bis 14. Jh. v. Chr.] auf dem Südosthügel von Kayalipinar, Kr. Yildizeli, Prov. Sivas. Der 18 m x 36 m große Bau war N-S-gerichtet, langrechteckig, mehrphasig und zweigeschossig und bildete mit dem süd[west]lichen Nachbarbau A eine Freifläche und wohl die Palastanlage eines regionalen Amtsträgers. Bei der Keramik überwiegen tongrundige Waren sowie Schalen und Schüsseln, aber auch seltene Waren und Formen liegen vor. Die Analysen ergaben eine Standardisierung hethitischer Keramik trotz sehr unterschiedlicher Größen. Die Funde erlauben Vergleiche der - offenbar kulturspezifischen - Aktivitätszonen in Bau B und zeitgleichen Gebäuden und damit einen Brückenschlag zwischen dem anatolischen, zyprischen, ägäischen und levantinisch-ägyptischen Kulturbereich.