Georg Diederichs und Alfred Kubel – zwei sehr verschiedene niedersächsische Ministerpräsidenten, die in der Landespolitik auf unterschiedliche Weise ihre Spuren hinterließen und auch auf Bundesebene ihren Einfluss geltend machten. Georg Diederichs war nicht nur einer der Väter des Grundgesetzes, sondern brachte auch das bedeutsame niedersächsische Konkordat mit der katholischen Kirche von 1965 auf den Weg. Alfred Kubel hingegen machte Niedersachsen fast im Alleingang beständig für eine Zukunft als Industrieregion, die Hannover-Messe verdankt ihm ihren nachhaltigen Erfolg. Doch wer waren Georg Diederichs und Alfred Kubel? Wie führten sie das Land, und was prägte ihren Regierungsstil? Welche persönlichen Erfahrungen bestimmten ihr Denken und Handeln? Frauke Schulz zeichnet die politischen Biografien der beiden niedersächsischen Ministerpräsidenten detailliert nach. Sie zieht damit erstmals eine Parallele zwischen den beiden Landeschefs und arbeitet anhand ihrer Biografien die teils widersprüchlichen Anforderungen der Nachkriegsgesellschaft an die Politik heraus. Besonders deutlich wird daran die Entwicklung des angemessenen Regierungsstils – weg vom Landesvater Diederichs, hin zum Landesmanager Kubel.
Frauke Schulz Knihy


"Im Zweifel für die Freiheit"
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Werner Maihofer wird bis heute als herausragender Intellektueller in der Geschichte des deutschen Liberalismus gewürdigt. Der Strafrechtsprofessor steht für eine Garde politischer Seiteneinsteiger, die in den 1960er und 1970er Jahren die Parteienlandschaft und insbesondere die FDP verändern. Mit den Freiburger Thesen verleiht er dem Sozialliberalismus seine theoretische Grundlage, er gilt als enger Vertrauter von Walter Scheel und Willy Brandt. Dennoch währt sein „kometenhafter Aufstieg“ nicht lang: Als Innenminister gerät Maihofer ins Straucheln, 1978 wird er schließlich von der eigenen Partei fallen gelassen. Es stellt sich heraus, dass nicht nur Maihofer selbst, sondern auch seine Überzeugungen nie wahrhaft in der FDP verankert gewesen sind. Denn mit Maihofers Rückzug aus dem Kabinett verschwindet zugleich die Idee des Sozialliberalismus von den freidemokratischen Fahnen. Frauke Schulz beschreibt die Karriere Werner Maihofers als moderndes politisches Drama. Sie stellt Aufstieg und Fall des Seiteneinsteigers in das Spannungsfeld von persönlichen Herausforderungen, strategischem Parteienkalkül und einem unsteten Zeitgeist.