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Waltraud Mittich

    1. leden 1946
    Micòl
    Sanpietrini
    Ein Russe aus Kiew
    Topographien / Topografie
    Mannsbilder
    Du bist immer auch das Gerede über dich
    • Du bist immer auch das Gerede über dich

      • 128 stránek
      • 5 hodin čtení
      4,0(1)Ohodnotit

      "Das Vorhaben war, eine Saga redend und flüsternd als Gerede herbeizuschreiben. Deshalb ist das Gerede als Wort zu rehabilitieren, ihm der Firnis bloßer Rederei abzukratzen, das Gerede als Geschwätz sei vom reinen Gerede zu trennen und das Wortgerüst bloßzulegen. Jemanden oder etwas wieder ins Gerede bringen, bedeute also, die Sache nicht zu vergessen oder den Menschen oder die Erinnerungen wach zu halten. Mit Geflüster und Geraune, das sei erlaubt.“ Erzählt wird auf diese Weise die Lebensgeschichte des Widerständlers Hans Egarter: kaisertreu, habsburgertreu, gottesfürchtig, Chef des Andreas-Hofer-Bundes, „Dolomiten“-Redakteur, Partisan, Geheimdienstler, harter Abrechner mit den Nazi-Kollaborateuren, SVP-Gründungsmitglied und dabei immer Einzelgänger, über den so einiges gemunkelt wurde. Die Erzählerin bewegt sich zwischen Fiktion und Dokumentation, tastet sich heran an diesen Mann und an seine totgeschwiegene Bedeutung für Südtirol, das ihn vergessen wollte und vergessen hat.

      Du bist immer auch das Gerede über dich
    • Topographien / Topografie

      • 113 stránek
      • 4 hodiny čtení

      Der Essay erkundet Wien, Berlin, Rom und Palermo und reflektiert über das Leben und Schreiben in parallelen Welten. Die Erzählerin trifft auf bedeutende Figuren wie Ingeborg Bachmann und E.T.A. Hoffmann, die die Unsicherheit von Identität thematisieren. Kaliningrad wird als ambivalenter Sehnsuchtsort dargestellt.

      Topographien / Topografie
    • Mittich erzählt eine Herkunftsgeschichte, welche die Bruchstellen offenlegt, die der ­letzte große Krieg in den Biographien hinterlassen hat. Sie berichtet in autofiktionaler Weise von ihrem ukrainischen Vater, Offizier der Roten Armee, erzählt diesem nie gekannten Vater seine heutige Ukraine und in Anekdoten und kleinen historischen Exkursen ihr eigenes Leben und Frausein in Südtirol. Sie erinnert auch an die Vatersuche des großen Autors Joseph Roth, geboren in Brody, heutige Ukraine, und an sein Galizien, ehemaliges Kronland der Habsburgermonarchie.

      Ein Russe aus Kiew
    • Auf den Sanpietrini Rom erobert, durch Rom gezogen, immer die Pflastersteine unter den Füßen, sie gespürt, als eine Konstante empfunden, obwohl sie schon immer gewackelt haben unter ihren deutschen Füßen: Barbara wächst zwischen Zäunen und Feldern, zwischen Geboten und Verboten auf. Es gibt keine Freiheit der Gesten, der Erfindung, des Spiels, schon gar nicht der Extravaganz oder der Ironie. Später verbringt sie einen großen Teil ihres Lebens damit, vor der Freiheit Angst zu haben. Sie flieht, endet im Haus, im Wohnen. Aber das Habitat ist immer bedroht. Mit 60 Jahren steht sie vor der Frage, was noch kommen kann. Waltraud Mittich erzählt in diesem Roman von genommenen Freiheiten, von wagemutigen Utopien und von Männern als Märchenerzählern.

      Sanpietrini
    • Micòl

      Roman

      Im Jahr 1962 legte der italienische Schriftsteller Giorgio Bassani mit seinem „Il giardino dei Finzi Contini“ ein Meisterwerk vor. Erzählt wird die Geschichte der unmöglichen Liebe eines jungen Mannes zur Jüdin Micòl, die deportiert wird. Waltraud Mittich will geschehenes Unrecht nicht akzeptieren, stellt sich vor, dass eine Geschichte auch anders hätte ausgehen können und führt ein halbes Jahrhundert später die Geschichte der Micòl fort, die sich für einen eigenen, weiblichen Kanon entscheidet, um Anerkennung und Freiheit zu erringen. Mit viel Empathie zeichnet sie das Leben dieser jüdischen Frau, die den Stern trägt, aber auch das Tuch, auf hohen Plateausohlen läuft und die Federboa um den Hals drapiert. In ihren Gärten der Finzi ist die Korrektur der Wirklichkeit möglich und die Liebe erscheint von wattierter Reinheit. Die Südtiroler Autorin skizziert in ihrer Hommage an Giorgio Bassani den möglichen Lebensweg einer literarischen Figur, reflektiert über Bücher, Lesen und Sprache, indem sie mehrere Erzählstimmen erklingen lässt und die Schrecken des 20. Jahrhunderts durchmisst.

      Micòl
    • In Abschied von der Serenissima verknüpft Waltraud Mittich das Schicksal von Straßen mit dem von handelnden Personen. Das Leben einer alleinerziehenden Mutter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Jugend zweier Mädchen, die in der Jahrhundertmitte an der Strada d’Alemagna, der alten Handelsstraße von Augsburg nach Venedig, groß wurden und sich zeitlebens nach der Serenissima sehnten, sowie Alexander Langers fiktives Leben im Südtirol der sechziger bis achtziger Jahre. Alle haben sie das Warten als einen Zustand entdeckt, der alle anderen überlagert, der sie aber auch unsichtbar macht und Träume entstehen lässt. Ein Roman über Wege, Umwege und Traumwege, der zeigt, wie Straßen und Flüsse, Verkehrsverbindungen eben, schicksalhaft für Menschen und Städte wirken.

      Abschied von der Serenissima
    • Hinter den mondänen Fassaden von Grandhotels verbergen sich Geschichten von Luxus und Untergang, von Treue und Verrat, von Sehnsucht und Abschied und von der Scheinheiligkeit des Tourismus. Moia spürt dem geheimnisvollen Zauber dieser Häuser nach. Sie besucht Grandhotels von Palermo bis Danzig und begegnet dort Menschen, die auf der Suche sind – oft ohne selbst genau zu wissen wonach: Adriana Sciascia etwa, die im Grande Albergo e delle Palme den Wurzeln ihrer sizilianischen Familie auf den Grund kommen will; die Ukrainerin, die fern ihrer Heimat im Südtiroler Tourismushotel um eine bessere Zukunft kämpft; Johanna D., die ihre Selbstachtung im weltweiten Netz verloren hat und sich im Grandhotel Misurina vor sich selbst versteckt; oder Isa Vermehren, die als Sonderhäftling des NS-Regimes ins Hotel am Pragser Wildsee gebracht wird, wo sie auf die Befreiung wartet. Wie in einem Film von Fellini fächert Waltraud Mittich vor der mondänmelancholischen Kulisse von Grandhotels brisante wie berührende Schicksale auf – ein Meisterstück vielschichtiger Erzählkunst.

      Grandhotel