Sachverständige, die vom Gericht mit Gutachten beauftragt werden, müssen nicht nur über Fachwissen verfügen, sondern auch die juristischen Grundlagen ihrer Tätigkeit, insbesondere prozessuale Pflichten und Verfahrensregeln, kennen. Andernfalls drohen Ablehnungen, Verlust der Vergütung und Haftungsansprüche. Die aktualisierte DIHK-Publikation zielt darauf ab, Sachverständigen verständlich ihre Aufgaben bei Gerichtsaufträgen zu erläutern, Hilfestellungen zur Gutachtenerstellung zu bieten, die Zusammenarbeit mit dem Gericht zu fördern und einen klaren Pflichtenkatalog aufzuzeigen. Sie ersetzt keinen Kommentar oder Fachbuch, sondern stellt grundlegende Prinzipien leitsatzartig dar. Berücksichtigt werden aktuelle Rechtsprechung und Literatur, ergänzt durch Checklisten und Musterschreiben. Die Publikation bietet Hinweise zu Beweisbeschlüssen, Rechten und Pflichten der Beteiligten sowie zur Vorbereitung von Ortsbesichtigungen und Gutachten. Vorschläge zur Kostenrechnung und eine Literaturübersicht sind ebenfalls enthalten. Die Novelle zum JVEG von 2013, die neue Regelungen zu Vergütungen enthält, sowie der Regierungsentwurf eines neuen Gesetzes, das im Oktober 2016 in Kraft treten soll, sind integriert. Überarbeitet wurden die Haftung des gerichtlichen Sachverständigen und Empfehlungen zum Gutachtenaufbau. Neu hinzugefügt sind Themen wie die „zerstörende Konstruktionsöffnung“ und eine Übersicht von Mustern und Checklisten zur Unterst
Katharina Bleutge Knihy






Alle von Gerichten, Staatsanwaltschaften und Finanzbehörden beauftragten Sachverständigen, Dolmetscher und Übersetzer müssen nach dem Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz (JVEG) ihre Honorare und Auslagen abrechnen. Das JVEG wurde zum 01.08.2013 novelliert, und die neuen Gebührentatbestände enthalten viele unbestimmte Rechtsbegriffe, die erklärungsbedürftig sind. Daher benötigen die betroffenen Berufsgruppen Unterstützung zur optimalen Abrechnung. Der DIHK hat kurz nach Inkrafttreten des JVEG die sechste Auflage seiner Broschüre „Gebühren für Gutachter“ veröffentlicht. Darin werden die 20 überarbeiteten Gebührentatbestände verständlich dargestellt, mit Beispielen erläutert und Anwendungsempfehlungen gegeben. Auch die unverändert übernommenen gesetzlichen Bestimmungen wurden aktualisiert, unter Berücksichtigung der seit der letzten Auflage ergangenen Rechtsprechung. Der Autor, Rechtsanwalt Dr. Peter Bleutge, bringt seine Praxiserfahrungen aus Seminaren und Kommentaren ein, was sich in Musterschreiben, Musterrechnungen und Erläuterungen des neuen § 8a JVEG zeigt, der acht Verlust- und zwei Kürzungstatbestände für Sachverständige normiert. Zudem werden die Neuregelungen der Zeugenentschädigung berücksichtigt, da Sachverständige zunehmend als sachverständige Zeugen auftreten. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis rundet die Broschüre ab.
Das Rechtshandbuch behandelt umfassend die Sachverständigentätigkeit von der Aufnahme bis zur Abwicklung einer Praxis und hat sich als führendes Werk in diesem Bereich etabliert. Es umfasst Themen wie die Aufnahme der Sachverständigentätigkeit, die Tätigkeit im privaten sowie im gerichtlichen und behördlichen Verfahren, die Rolle des Sachverständigen als Schiedsgutachter und Schiedsrichter, die Gestaltung von Gutachten, Haftung und Haftpflichtversicherung sowie die Vergütung. Besondere Schwerpunkte liegen auf verschiedenen Sachverständigenbereichen wie Bausachverständigen, Grundstückswertermittlung, EDV, Kfz und medizinischen Sachverständigen. Ein Anhang mit relevanten Normen, einschließlich der Muster-Sachverständigenordnung des DIHT und DHKT, ergänzt das Werk. Die Neuauflage berücksichtigt alle rechtlichen Änderungen der 17. Wahlperiode und enthält überarbeitete Abschnitte, die von neuen Autoren verfasst wurden, darunter Themen wie Urheberrecht und die Tätigkeit des Bausachverständigen. Die Herausgeber Katharina Bleutge und Wolfgang Roeßner sind erfahrene Fachleute in der Aus- und Fortbildung für Sachverständige. Die Zielgruppe umfasst Sachverständige aller Bereiche sowie Rechtsanwälte und Richter, die mit Gutachten arbeiten.
Das Risiko für Sachverständige, für Fehler in ihren Gutachten haftbar gemacht zu werden, hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Haftungsklagen steigen, und die Versicherungsprämien steigen ebenfalls. Diese Entwicklung ist nicht nur auf das gestiegene Anspruchsbewusstsein der Verbraucher zurückzuführen, sondern auch auf gesetzliche und gerichtliche Veränderungen, die die Haftung von Dienstleistern verschärfen. Um Haftungsrisiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Abwehrmaßnahmen sowie Sicherungsstrategien zu entwickeln, ist fachkundige Information unerlässlich. Die vorliegende Broschüre stellt die gesetzlichen Grundlagen für Schadensersatzansprüche wegen Pflichtverletzungen dar und erläutert relevante Rechtsprechung anhand von Beispielen. Sie integriert die Neuregelungen des Schuldrechts und Verjährungsrechts sowie den neuen Haftungsanspruch nach § 839 a BGB. Wichtige Rechtsbegriffe werden definiert, um die rechtlichen Rahmenbedingungen verständlich zu machen. Zudem werden Tipps zur Haftungsbegrenzung gegeben, wobei ein Restrisiko bleibt, das durch eine Berufshaftpflichtversicherung abgedeckt werden sollte. Die Broschüre bietet eine Übersicht über Haftungsrisiken und sensibilisiert Sachverständige für deren Früherkennung und Vermeidung. Ein Literaturverzeichnis, gesetzliche Bestimmungen im Wortlaut und eine Checkliste für Verhandlungen mit Versicherungen runden das Angebot ab.
Die Ortsbesichtigung durch vom Gericht beauftragte Sachverständige ist in der ZPO nicht gesetzlich geregelt, unterliegt jedoch bestimmten Regeln, die von Rechtsprechung und Literatur entwickelt wurden. Sachverständige müssen diese Verfahrensregeln kennen, um nicht wegen Besorgnis der Befangenheit abgelehnt zu werden und um ihren Vergütungsanspruch bei grob fahrlässiger Pflichtverletzung nicht zu verlieren. Die Broschüre informiert über diese Regelungen und fasst die umfangreiche Rechtsprechung sowie Literatur in verständliche Leitsätze zusammen. Sie bietet Sachverständigen auch praktische Verhaltensregeln für ihre tägliche Arbeit. Im Anhang finden sich Musterschreiben und Checklisten, die eine schnelle Übersicht über die komplexe Rechtsmaterie ermöglichen. Besonders hervorgehoben werden Verhaltensregeln bei Bauteil- und Konstruktionsöffnungen sowie Tipps zur Vermeidung von Befangenheitsanträgen, wobei 13 Fallgestaltungen aufgelistet werden, die unbedingt vermieden werden sollten. Neu ist ein Kapitel über das Anfordern von Unterlagen und die Nutzung von Prüfgeräten in den Räumen einer Partei. Zudem werden Vorgaben zum Fotografieren während der Ortsbesichtigung und das Verhalten bei der Feststellung von Gefahren behandelt. Die Checkliste zu Bauteil- und Konstruktionsöffnungen wurde aktualisiert. Die 8. Auflage bringt die Rechtsmaterie auf den neuesten Stand und bietet eine umfassende Übersicht über relevante Rechtsprechung und L
Unparteilichkeit ist eine zentrale Pflicht von Sachverständigen, da Befangenheit zur Ablehnung und im schlimmsten Fall zum Verlust der Vergütung führen kann. Ablehnungsanträge sind in Gerichtsverfahren häufig, und die Rechtsprechung ist oft unübersichtlich, wodurch Sachverständige meist unverschuldet leiden. Die überarbeitete vierte Auflage der IfS-Broschüre bietet praxisnahe Lösungswege und Hilfen. Sie präsentiert die Rechtslage in Form eines Fragen- und Antwortenkatalogs, erläutert alphabetisch die Fallgruppen und gibt Tipps zur Vermeidung oder Minderung des Ablehnungsrisikos. Zehn Gebote zur Neutralität werden vorgestellt, die Sachverständige bei jedem Gutachten befolgen sollten. Die alphabetische Darstellung der Ablehnungsgründe enthält prägnante Gerichtsentscheidungen als Beispiele. Besonders bei den Themen „Verlust der Vergütung bei grober Fahrlässigkeit“ und „Befangenheitsfallen bei der Ortsbesichtigung“ wird auf umfassende Wiedergabe der relevanten Urteile geachtet, da diese für Sachverständige finanziell entscheidend sind. Insgesamt werden 250 Gerichtsentscheidungen vorgestellt, während weitere relevante Entscheidungen der letzten 20 Jahre im „IfS-Wissensforum“ verfügbar sind.
Die Broschüre hat das Ziel, die in diesem Rechtsbereich gebräuchlichen juristischen Begriffe zu erläutern, die einzelnen Rechtsverhältnisse auseinander zu halten, die Aufgabenstellung von Schiedsgutachtern zu umschreiben und Empfehlungen für die ordnungsgemäße Durchführung des Auftrags zu formulieren. Dabei werden juristische Probleme nur insoweit aufgezeigt, als ihre Kenntnis unabdingbare Voraussetzung für die ordnungsmäßige Erledigung des einzelnen Schiedsgutachterauftrags ist. Es werden auch für solche Fragen praktische Lösungen angeboten, die in Rechtsprechung und Literatur noch nicht abschließend ausdiskutiert und teilweise auch streitig sind. Die 5. Auflage dieser IfS-Broschüre konzentriert sich auf knappe Darstellungen in Thesenform und verweist zur Vertiefung auf einschlägige Kommentare, Monographien und Aufsätze, die sie nicht ersetzen kann. Im Mittelpunkt steht die Leistungsbestimmung durch ein Schiedsgutachten; selbstverständlich kann ein Schiedsgutachter auch auf andere Weise eine Leistungsbestimmung nach §§ 317, 319 BGB erbringen.