Knihobot

Anna Moskal

    Im Spannungsfeld von Region und Nation
    • Die Lokalgeschichte der Stadt Posen/Poznan wurde wesentlich von den konkurrierenden Nationalismen des 19. und 20. Jahrhunderts gepragt: Sowohl Polen als auch Deutsche erhoben Anspruch auf die Stadt, die mehrfach ihre staatliche Zugehorigkeit wechselte. Gegenstand von Anna Moskals Untersuchung sind Polonisierungsprozesse in Posen wahrend der Zwischenkriegszeit und in der Nachkriegszeit bis zur Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt dabei auf der kulturellen Aneignung des deutschen historischen Erbes durch die polnische Mehrheitsbevolkerung. Moskal zeigt, dass diese Aneignungsprozesse nicht nur durch die zwischenstaatlichen deutsch-polnischen Beziehungen, sondern auch durch innenpolitische Faktoren, etwa das Spannungsverhaltnis zwischen Posen und der Hauptstadt Warschau, gepragt wurden. Die Ergebnisse der Untersuchung beruhen auf drei Fallstudien: dem Wandel der Posener Oper, der bis heute grossten Internationalen Messe in Polen sowie den fruheren Friedhofen der katholischen, evangelischen und judischen Stadtbevolkerung. Damit wird zugleich ein neuer Zugang zur Stadt- und Kulturgeschichte Ostmitteleuropas eroffnet.

      Im Spannungsfeld von Region und Nation